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Greenwashing: Jetzt geht es internationalen Unternehmen an den Kragen

Dreiste Verbrauchertäuschung mit angeblicher Klimaneutralität: Deutsche Umwelthilfe verklagt internationale Unternehmen. Welche Unternehmen betroffen sind:
Unternehmen geben sich in der Öffentlichkeit als umweltfreundlich und verantwortungsbewusst Image, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. Dieses Phänomen wird "Greenwashing" genannt.

Unternehmen geben sich in der Öffentlichkeit als umweltfreundlich und verantwortungsbewusst Image, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. Dieses Phänomen wird "Greenwashing" genannt.

Bild: Adobestock/J.M. Image Factory

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vier neue Klagen wegen Verbrauchertäuschung gegen Unternehmen eingereicht, die ihre Produkte in besonders dreister Form als "klimaneutral" bewerben. Die Klagen richten sich gegen die Danone Deutschland GmbH bezogen auf Evian-Mineralwasser, gegen die Lufthansa-Tochter Eurowings GmbH, gegen den Lebensmitteldiscounter Netto Marken-Discount Stiftung & Co. KG sowie gegen den Lebensmittel-Lieferdienst HelloFresh Deutschland.

Alle betroffenen Unternehmen waren zuvor den Aufforderungen der DUH nicht nachgekommen, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben und sich damit zu verpflichten, die wettbewerbswidrige Werbung künftig zu unterlassen. Auf politischer Ebene fordert die DUH ein generelles Verbot von irreführenden Werbeaussagen, die suggerieren, Produkte, Unternehmen oder Dienstleistungen seien "klimaneutral" oder sogar "klimapositiv".

 Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Eine Fluggesellschaft, die ihren Kundinnen und Kunden CO2-neutrale Flüge verkauft, handelt hochgradig irreführend. Ein in dickwandiges Plastik verpacktes Mineralwasser, das durch halb Europa zu uns in die Lebensmittelmärkte gekarrt wird, kann nicht klimaneutral sein. Anstatt ihre Produkte nachhaltiger zu gestalten, führen Danone, Eurowings, HelloFresh und Netto Verbraucherinnen und Verbraucher schamlos hinters Licht: Indem sie behaupten, die Klimawirkungen ihres Produktes durch fragwürdige Kompensationsprojekte auszugleichen.

Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, die unmittelbaren Umweltauswirkungen zu erfahren, nur so können sie sich für die richtige Alternative entscheiden. Was wir hier erleben, ist ein regelrechter Wettbewerb mit immer dreisteren Behauptungen einer angeblichen Klimaneutralität durch einen unkontrollierten Ablasshandel."


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