Digitalisierungszentrum in Ostwürttemberg als wertvoller Digitalisierungs-Partner
Der Veranstaltung waren zugeschaltet die Landräte Peter Polta (Landkreis Heidenheim) und Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis), Vertreter der IHK Ostwürttemberg, Peter Schmidt (Leiter digiZ), Sarah Wörz (Referentin digiZ) sowie Pressevertreter. Prof. Dr. Patrick Ulrich von der Hochschule Aalen zeigte die aktuelle Zwischenbilanz für das digiZ anhand des aktuellen Forschungsberichts des AAUF. Schmidt und Wörz stellten die Zielsetzungen und die Arbeit am digiZ vor.
IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle: „Es war uns von Beginn an wichtig, die Arbeit und den Wirkungsgrad des digiZ zu messen; dies im Sinne unserer regionalen Wirtschaft und natürlich auch, um gegenüber den Partnern und Fördergebern den effektiven Einsatz der Mittel aufzuzeigen.“
Über das digiZ
Vor zwei Jahren hatte im Oktober 2018 das digiZ I Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg seine Arbeit an den drei Standorten Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd aufgenommen.
Seither finden Unternehmen aller Branchen eine regionale Anlaufstelle für jegliche Fragen zur Digitalisierung. Das Angebot des digiZ ist vielfältig – Digitalisierungsexperten informieren, beraten, bieten Workshops sowie eine Kooperationsplattform zur Vernetzung der Unternehmen. Das Aalener Institut für Unternehmensführung (AAUF) war mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des digiZ beauftragt worden. Deren jüngst erschienener Forschungsbericht zieht eine positive Zwischenbilanz für dieses vom Wirtschaftsministerium geförderten Digital Hub.
Wissenschaftliche Evaluation
Der Forschungsbericht des Aalener Instituts für Unternehmensführung (AAUF) an der Hochschule Aalen unter Leitung von Prof. Dr. Patrick Ulrich beschäftigte sich mit dem gesamten digiZ-Leistungsangebot. „Hierbei soll der Nutzen für Unternehmen in der Zusammenarbeit mit dem digiZ sowie dessen Aktivitäten und Angebote auf deren Wahrnehmung und Wirksamkeit beurteilt werden“, erläutert Prof. Ulrich, Forschungsleiter und Sprecher des AAUF.
Zudem wurden rund 300 Unternehmen im Einzugsgebiet kontaktiert, um deren aktuellen Stand bei der Digitalisierung und die damit verbundenen Anforderungen zu erfassen. Dabei zeigte sich, dass etwa jedes zweite Unternehmen großes Interesse an den Themen „Industrie 4.0“ und „Künstliche Intelligenz“ hat.
Peter Schmidt, Leiter des digiZ: „Dieses Ergebnis überrascht nicht, da Ostwürttemberg in Maschinenbau und Automatisierungstechnik als Branchenschwerpunkte besondere Stärken und Potentiale aufweist. Auch die regionale IT-Branche ist von diesen beiden Sparten geprägt und hat sich entsprechend ausgerichtet.“
Topthemen des digiZ
Um diese Topthemen voranzutreiben, errichtete das digiZ gemeinsam mit seinen Partnern an den Standorten „Schauplätze Industrie 4.0“. Zu den Partnern gehören der Landkreis Heidenheim, der Ostalbkreis und die Städte Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd sowie zahlreiche Unternehmen. Mit den Schauplätzen soll für regionale Betriebe der Digitalisierungsprozess greifbar werden. Anhand von praktischen Beispielen werden innovative, digitale Anwendungen demonstriert und die Entwicklung neuer, digitaler Ideen im gemeinsamen Austausch mit anderen Experten ermöglicht. Des Weiteren soll nun auch am digiZ-Standort Aalen und in Kooperation mit der Hochschule ein Labor für Künstliche Intelligenz entstehen. Prof. Dr. Ricardo Büttner, Leiter des KI-Labors: „Wir wollen mit dem Labor die Unternehmen dabei unterstützen, wirtschaftliche Chancen von KI-Anwendungen zu erkennen und individuell für sich zu nutzen.“
Kooperation und Netzwerkarbeit als „Topseller“
Auch wurden die Betriebe befragt, welche der digiZ-Projekte für sie von großem Interesse sind. „Zur Bewältigung der Hürden der Digitalisierung sind die meisten Unternehmen auf der Suche nach Verbündeten über Kooperationen“, weiß Sarah Wörz, Referentin im digiZ.
Die Studie zeigt, dass knapp 70 Prozent der Befragten Unterstützung bei der Suche nach Partnern mit digitalen Experten benötigen. Zudem interessiert sich jedes zweite Unternehmen für Fördermittel und Finanzierungshilfen, um Digitalisierungsprojekte anzugehen und voranzutreiben. Hier kann das digiZ mit seinem „Marktscout“-Angebot gezielten Service bieten und durch einen mehrstufigen Prozess den individuellen Bedarf und das Potential eines Betriebes identifizieren. Das Ergebnis wird in einer „Roadmap“ festgehalten und dient der konzertierten Suche nach geeigneten Kooperationspartnern und relevanten Fördermitteln.
Studie zeigt auch: IT-Fachkräfte gesucht
Bei knapp 40 Prozent der an der Studie beteiligten Unternehmen fehlen IT-Fachkräfte. Das digiZ-Team weiß um diesen dringenden Bedarf und hat in Zusammenarbeit mit der IHK Ostwürttemberg das Programm „Azubis als Digital Leader“ entwickelt, das schon die Jüngsten im Unternehmen zu Digitalisierungsexperten werden lässt.
Rückhalt in Politik und Wirtschaft
Die anwesenden Landräte zeigten sich sehr erfreut über das positive Studienergebnis. Samt den Oberbürgermeistern waren sie von der ersten Stunde an überzeugte Unterstützer des Digitalisierungszentrums. Zudem kann sich das digiZ auf starke Partner aus der Wirtschaft stützen. Neben dem Engagement von EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG (ODR), GeoData GmbH, NetCom BW GmbH, Voith Group und der Carl Zeiss AG kamen bislang bereits 20 weitere Firmen hinzu. Die Netzwerkmitglieder fördern die Arbeit des digiZ nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit ihrem Know-how und Best-Practice-Beispielen.
Die Bandbreite des digiZ-Angebots von Workshops bis hin zur Kooperationsanbahnung ist auf www.digiz-ow.de zu finden.Quelle: IHK