Jens Eber

Spitze Zungen auf dem Härtsfeld

Auch für 2023 hat das Team von „Kultur in der Arche“ ein dickes Veranstaltungspaket mit Kabarett vom Feinsten geschnürt. Los geht’s am Sonntag, 15. Januar.
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Corona hat auch in der Kultur tiefe Spurten hinterlassen: Etliche Kabarettisten sind heute dankbar, wenn sie überhaupt noch eine Bühne für ihre Kunst finden. „Viele sagen: Gut, dass es euch noch gibt“, erzählt Inge Grein-Feil. Sie ist Vorsitzende der Aktion „Freunde schaffen Freude“, und eines der Standbeine des Vereins ist die „Kultur in der Arche“. Kamen manche Kabarettisten in der Vergangenheit nicht zuletzt aus persönlicher Verbundenheit und der heimeligen Atmosphäre wegen nach Dischingen, sind etliche heute froh, auf dem Härtsfeld mit großer Sicherheit auf eine dreistellige Zuschauerzahl blicken zu können.

Die Dischinger Arche, also die angestammte Begegnungsstätte und Heimstatt der „Freunde“, ist noch nicht wieder zum Kabarett-Hauptquartier des Landkreises geworden. Dort herrscht zwar ein geradezu intimer Rahmen, Inge Grein-Feil hat aber jedes Verständnis dafür, dass genau diese Nähe auch im Jahr drei von Corona noch nicht allen Gästen behagt. Umso dankbarer sind die Kulturschaffenden vom östlichen Rand des Landkreises, dass ihnen die Gemeinde Dischingen bei der Nutzung der deutlich geräumigeren Egauhalle stark entgegenkommt. So ist ein Großteil der Veranstaltungen 2023 theoretisch für die Arche wie für die Egauhalle geplant, der jeweilige Auftrittsort soll rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Die ersten beiden Veranstaltungen des neuen Kabarettjahres werden auf alle Fälle in der Nattheimer Gemeindehalle stattfinden, weil die Dischinger Halle zum Jahresbeginn traditionell für den Fasching reserviert ist. Dies gilt zum einen für Helmfried von Lüttichau, der am Sonntag, 15. Januar um 18 Uhr in Nattheim sein Soloprogramm „Plugged“ vorstellen wird. Von Lüttichau wurde vor allem durch seine Rolle in der Fernsehserie „Hubert & Staller“ bekannt, feierte aber auch Erfolge als Theaterschauspieler. Als Kabarettist vereint er das Ungeschickte von Valentin mit der Dichtung von Gernhardt und dem Rock ’n’ Roll von Keith Richards – und tritt gemäß dem Programmtitel mit eingestöpselter E-Gitarre auf. Unter dem Motto „In aller Pracht und Herrlichkeit“ wird Josef Brustmann am Sonntag, 5. Februar ab 18 Uhr auf die Bühne der Nattheimer Gemeindehalle steigen. Er entzückte ab den 1990er-Jahren als Mitglied des „Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinns“, in seinem Best-of-Programm verspricht er eine herzergreifende Mischung aus Musik und Geschichten, die noch lange nachwirken.

Insgesamt 13 Kabarettabende hat das Dischinger Team für 2023 geplant. Dazu gehören alte Bekannte wie Werner Koczwara, der am 18. Juni mit seinem Soloprogramm „Mein Schaden hat kein Gehirn genommen“ und am 15. November zusammen mit Ernst Mantel als „Vereinigtes Lachwerk Süd“ erwartet wird. Michael „Michi“ Altinger könnte ebenfalls seit vielen Jahren seine Zahnbürste gleich in der Arche lassen, so regelmäßig kehrt er zurück. 2023 wird er am 3. Dezember mit „Auch das Christkind muss dran glauben“ in Dischingen auftreten, am 19. Oktober präsentiert er zusammen mit Constanze Linder und Alexander Liegl unter dem Titel „Ratatata!“ die „wirklich wahre Geschichte von Bonnie und Clyde“. Außerdem geplant sind unter anderem Auftritte von Simon Pearce, Fatih Çevikkollu, Martin Frank oder Anny Hartmann.

Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es im Ticketshop im Pressehaus Heidenheim, beim Arche-Kartentelefon unter 07327.9222111 sowie online unter laendleevents.de und unter www.kultur-in-der-arche.de.


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