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So wächst Superfood für Vögel im Garten

Jetzt ist Pflanzzeit: Heimische Hecken und Sträucher bieten im Blüten für Insekten und Beeren für Vögel.
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Heimische Sträucher wie der Schneeball sorgen für einen reich gedeckten Tisch im Garten, an dem sich viele Vögel bedienen. Auch Insekten profitieren von naturnahen Gärten.

Heimische Sträucher wie der Schneeball sorgen für einen reich gedeckten Tisch im Garten, an dem sich viele Vögel bedienen. Auch Insekten profitieren von naturnahen Gärten.

Foto: Nabu/Stefan Bosch

Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um Hecken und Sträucher zu pflanzen. „Mit einer bunten Beerenpracht deckt man den heimischen Gartenvögeln den Tisch. Auch auf dem Balkon lassen sich manche Sträucher wie Essig-Rose oder Liguster im Topf halten“, sagt Nabu-Gartenexpertin Aniela Arnold. Viele Gehölze sind übers Jahr ein schöner Anblick, Vogelfreunde können bestens beobachten, wer am liebsten von welchen Beeren nascht.

Am richtigen Standort ausgepflanzt, hat man lange Freude, und das Vogelfutter wächst fast von selbst. Naturnahe Gärten mit heimischen Hecken und Sträuchern bieten Vögeln und anderen Tieren Schutz vor Wind, Wetter und Räubern auf Samtpfoten: Also, ran an den Spaten. „Heimische Pflanzen sind anspruchslos, widerstandsfähig gegen witterungsbedingte Einflüsse und häufig sehr pflegeleicht: Nötig ist allerhöchstens, sie im Herbst etwas in Form zu schneiden“, so Arnold.

Wer beim Kauf auf regionale Pflanzen setzt, liegt bei Star, Kleiber und Amsel meist richtig: „Zu den vogelfreundlichen Sträuchern gehören Haselnuss, Holunder, Liguster, Kornelkirsche, Schneeball, Schlehe oder Weißdorn. Die Früchte des Schwarzen Holunder fressen über 60 Vogelarten. Im Dickicht des Weißdorns fühlen sich mehr als Vogelarten wohl und lassen sich die Früchte schmecken. Auch nicht geerntetes Obst in den Baumkronen sowie die Beeren von Holunder, Vogelbeere und Pfaffenhütchen sind eine willkommene Kost.“ Heimische Gehölze sind für Vögel, aber auch für Insekten attraktiv: Die Blüten von Kornelkirsche und Schneeball ziehen im Frühling Hummeln und andere Frühstarter an. Insekten sind zugleich Nahrung für unsere Gartenvögel und unersetzlich für die Aufzucht des Nachwuchses.

Für Zugvögel wie Singdrossel, Mönchsgrasmücke oder Hausrotschwanz liefern die Beeren im Herbst wertvolle Energie, die sie für den Flug in den Süden brauchen. Stare, Drosseln, Seidenschwänze oder Grasmücken bedienen sich hier gern. Die Gartengrasmücke verdoppelt ihr Körpergewicht in kurzer Zeit durch den Aufbau von Fettreserven. Neben Insektenkost ist sie dafür auf bestimmte Beeren wie die des Schwarzen Holunders angewiesen. Superfood für Vögel bieten die Beeren von Vogelkirsche, Wacholder, Weißdorn, Berberitze, Kornelkirsche, Schlehe (Schwarzdorn), Holunder, Speierling, Vogelbeere und Vogelkirsche. Hinzu kommen heimische Wildrosenarten wie Kriech-, Hunds-, Essig-, Zimt- und Bibernellrose, die von Vögeln zum Zwischenstopp genutzt werden und deren Hagebutten ein willkommener Snack sind.

Nicht alle Vögel mögen Beeren: „Körnerfresser wie Buch- und Grünfink bevorzugen die kleinen Samen- und Fruchtstände von Gräsern, Blumen und Getreidesorten. Mit Distel, Vogelmiere, Wilde Karde oder Mädesüß im Garten tut man ihnen etwas Gutes“, rät Arnold. Heimische Gehölze kauft man am besten in der örtlichen Baumschule, dann sind die Pflanzen an die lokalen Bedingungen angepasst und die Anfahrt ist kurz. Wird im Herbst gepflanzt, kann die Pflanze über den Winter Feinwurzeln ausbilden. Gehölze mit Ballen können auch in anderen Jahreszeiten gesetzt werden.

Der Boden sollte 50 Zentimeter breit und zwei Spatenlängen tief umgegraben, von Kräutern befreit und mit torffreiem Humus angereichert werden, dann eine 20 Zentimeter breite und tiefe Pflanzfurche graben und die Gehölze einsetzen. Die Pflanzen zuvor etwas stutzen, damit sie sich auf das Wurzelwachstum konzentrieren können. Als Hecke setzt man, je nach Größe, drei bis fünf Pflanzen je Meter. Gut mit Wasser einschwemmen und nur bei großer Trockenheit gießen – und fertig ist das Vogel-Buffet.


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