Zurück auf die Planche: Fechter aus Russland dürfen wieder an Turnieren teilnehmen
Auf dem letzten Kongress der FIE, dem internationalen Fachverband des Fechtens, wurde beschlossen, dass sowohl Sportler, Mannschaften, als auch Offizielle aus Russland und Belarus ab Mitte April wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Aus diesem Anlass hat die IG-Fechten Baden-Württemberg (Zusammenschluss der Landesfachverbände Nordbaden, Württemberg und Südbaden in Baden-Württemberg) eine gemeinschaftliche Stellungnahme abgegeben, die ihren Standpunkt damit deutlich zu kommuniziert.
Mit dieser Entscheidung habe der internationale Fachverband den Weg für die Fechter aus Russland und Belarus zur Teilnahme an den Turnieren freigemacht. Es sei schon seit Wochen zu beobachten, dass das IOC dazu tendiere eine Wiederzulassung zu realisieren.
Aus aktuellen Pressemitteilungen werde hergeleitet, dass auch Claudia Bokel als Vertreterin des Deutschen Fechterbundes zumindest für die Zulassung von Einzelsportlern gestimmt haben soll. Aus den bisherigen offiziellen Stellungnahmen des DFB sei eine konkrete Meinung und Aussage nicht zu erkennen. Andere internationale Verbände wie beispielsweise Schweden, Dänemark oder die USA hätten klar zum Ausdruck gebracht, dass die Entscheidung der FIE falsch sei.
Auch die Vertreter des Fechtens in Baden-Württemberg machen deutlich, dass sie die Entscheidung für falsch empfinden und für ein völlig fehlerhaftes Signal. Rücknahme von Sanktionen, wie beispielsweise Startberechtigungen, könnten bei Besserung der Situation durchgeführt werden. Aktuell tobe der Krieg in der Ukraine jedoch stärker und unerbittlicher als zuvor. „Russland hat die Ukraine angegriffen, tötet ukrainische Staatsbürger und zerstört ukrainisches Hoheitsgebiet, gleichzeitig lässt Putin zu, dass unzählige Russen in den Tod geschickt werden. Nunmehr die Sportler auf internationalen Wettbewerben zuzulassen verkennt die Situation in Russland“, heißt es von Seiten der IG Fechten. In Russland könne niemand Spitzensport betreiben ohne sich in das System einzugliedern. Demnach hat sich der Präsident des NOK, der ehemalige Fechter Stanislaw Pozdnyakov sich wie folgt geäußert: „Der Dienst am Vaterland ist eine ehrenvolle Pflicht für jeden Bürger, einschließlich der Mitglieder der Nationalmannschaften“.
Die Aufgabe eines Verbandes und der darin tätigen Funktionäre sei es unter anderem, die Sportler zu schützen. Nun habe jedoch der Verband die Problematik auf die Sportler abgeschoben und diese müssten – jeder Einzelne für sich – entscheiden, ob er das Gefecht auf der Planche aufnehme. Eine Gewissensproblematik, welche ein Verband seinen Sportlern nicht zumuten dürfe. Ebenso problematisch erscheine es Offizielle, welche Unterstützer des Regimes seien, auf den internationalen Turnieren zuzulassen. Eine Objektivität könne nicht erwartet werden. Die IG FechtenBaden-Württemberg trage daher die Entscheidung der FIE nicht mit.