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Wildtiere Wie man wilde Tiere mit dem richtigen Futter füttert

Rehe oder Hirsche fasten jetzt – gewürzte Essensreste können für sie sogar tödlich sein. Heimische Vögel hingegen schätzen Körner, Haferflocken oder Apfel.

BITTE NICHT FÜTTERN: Pflanzenfresser wie Reh oder Hirsch fasten jetzt, deshalb sollten sich Spaziergänger im Wald auch ruhig verhalten.

BITTE NICHT FÜTTERN: Pflanzenfresser wie Reh oder Hirsch fasten jetzt, deshalb sollten sich Spaziergänger im Wald auch ruhig verhalten.

Bild: Willi Rolfes

Heimische Wildtiere sind gut gerüstet für den Winter, sie benötigen in der Regel kein zusätzliches Futter. Reste von Brot, Kuchen oder gewürzte Speisereste können für Wildtiere gesundheitsschädlich sein und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Bei Vogelfutter sollten Tierfreunde auf die Qualität achten: Es muss unter anderem frei von Samen der Ambrosia sein – eine eingeschleppte Pflanze, die starke allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen kann.

Meisenknödel machen unsere heimischen Vögel glücklich

Amsel, Rotkehlchen oder Meise freuen sich über Körner, Haferflocken oder Apfelstücke auf Terrasse oder Balkon. Der Futterplatz sollte katzensicher sein, ebenso geschützt vor Wind und Regen. Besser kleinere Mengen füttern und dafür häufiger, empfiehlt der Deutsche Jagdverband (DJV) - so wird Schimmelbildung vorgebeugt. Die Futterstelle muss zudem regelmäßig ausgefegt werden.

Besonders beliebt bei Kindern sind Meisenknödel oder Futterglocke, die sich gut selbst herstellen lassen. Geeignet sind hierfür Sonnenblumenkerne und andere Sämereien.

Essensreste am Futterplatz locken ungebetene Gäste an

Brot- oder Kuchenreste sind im Vogelhäuschen ebenso fehl am Platz wie am Ententeich: Gewürze und Salz schaden den Tieren, und Backwaren quellen im Magen auf. Zudem locken Essensreste Ratten und Mäuse an, auch Allesfresser wie Fuchs, Wildschwein oder Waschbär. Deshalb sollten Komposthaufen verschlossen sein, genauso wie Hunde- und Katzenfutter.

Wildtiere verlieren sonst die Scheu vor dem Menschen und werden aufdringlich. Und wenn Wildschweine den Garten umgraben oder Waschbären den Dachboden verwüsten, ist die Not groß. Allesfresser wie Fuchs oder Wildschwein finden übrigens auch jetzt noch ausreichend natürliche Nahrung – und paaren sich sogar im Winter.

Energiesparmodus gegen Kälte, Eis und Schnee

Pflanzenfresser wie Reh oder Hirsch fressen sich bereits im Herbst ihren Winterspeck an und fasten jetzt. Wenn die Tage kürzer werden und die Nahrung knapp, schalten sie auf Sparflamme: Puls und Körpertemperatur sinken, der Magen verkleinert sich. Da sie sich kaum bewegen, kommen sie mit wenig Futter aus.

Erst bei lang andauernden Frostperioden und vereister Schneedecke sind Pflanzenfresser auf artgerechtes Futter wie Heu angewiesen. Ob eine Notsituation vorliegt, entscheiden die zuständigen Behörden, erst dann schreiten Jäger und Förster ein.

Fünf Tipps für wildtierfreundliche Winterfütterung

- Bitte nicht füttern: Gewürzte Speisereste sind für Reh oder Hirsch ungesund und können schlimme Koliken verursachen.

- Brot ist nichts für Gartenvögel: Brot- oder Kuchenreste quillen im Magen auf. Im Ententeich sorgen Essensreste für Überdüngung – eine tödliche Gefahr für Fische und Pflanzen.

- Qualität entscheidet: Vögel lieben Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder Apfelstücke an einem trockenen, katzensicheren Platz. Gar nicht gut: Ambrosia-Samen.

- Allesfresser auf Distanz halten: Biomüll und Gartenabfälle sollten für Wildschwein, Fuchs oder Waschbär unerreichbar sein – so werden Probleme vermieden.

- Ruhe bewahren: Pflanzenfresser im Energiesparmodus reagieren im Spätwinter besonders empfindlich auf Störungen, deshalb am besten auf den Wegen bleiben.DJV


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