SERIE "URLAUB DAHEIM" - UNTERWEGS AUF dem Albschäferweg
Wald, Wald, Wald. Wenn es im Landkreis Heidenheim etwas zu Genüge gibt, dann sind es definitiv Bäume. Beziehungsweise ausgedehnte Waldgebiete. Vor allem im nördlichen Teil des Landkreises, rund um Heidenheim, Schnaitheim, Königsbronn und Steinheim. Und dort, speziell in dieser Ecke, befindet sich aus Sicht der Stadt Heidenheim der wichtigste Abschnitt des Albschäferwegs. Genauer gesagt die sechste von insgesamt zehn Etappen der insgesamt 158 Kilometer langen Rundwanderwegs, der alle wichtigen Wanderwege der Heidenheimer Brenzregion verbindet. Und eben nicht nur über und durch die in unserer Region an vielen Stellen zu findenden Heideflächen führt, sondern eben auch über zahlreiche Wald- und Forstwege.
Die sechste Etappe des Albschäferwegs führt die wackeren Wanderer von Zang nach Heidenheim - selbstverständlich nicht auf direktem Weg. Wer die zehn Etappen hintereinander absolviert, hat tags zuvor das Wental von Steinheim hinauf nach Zang zurückgelegt - und würde nach Bewältigung der Strecke von Zang nach Heidenheim diese in einem nächsten Abschnitt fortsetzen von Heidenheim nach Nattheim. Darum geht's in diesem Beitrag aber nicht - denn auch der knapp 16 Kilometer lange Abschnitt vom Waldparkplatz außerhalb von Zang bis zum Etappenziel Naturfreundehaus am Hahnenschnabel hat unglaublich viel zu bieten. Ausblicke zum Beispiel - und das en masse. Etwa vom Herwartstein aus. Oder am Ende vom Waldfriedhof aus über Heidenheim hinweg. Oder, oder, oder…
Der Großteil des Wegs geht durch den Wald
Vom Start weg geht es zunächst auf dem nördlichen Bänklesweg (der sich übrigens bei Wanderfreunden durch die Aufstellung von rustikalen Ruhebänken durch die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins großer Beliebtheit erfreut) immer am Waldrand entlang, bevor man ein erstes Mal bei der Durchquerung eines kleinen Waldstücks nur Bäume um sich herum hat. Das aber wird bei dieser Tour der Standard sein - viele Wander- und Forstwege durch den Wald oder zumindest am Waldrand. Was ja auch für die hiesige Gegend nicht untypisch ist - schließlich sind rund 43 Prozent der Fläche des Landkreises Heidenheim bewaldet. Zang endgültig hinter sich gelassen und die vom Zanger Kreisel nach Königsbronn führende Landesstraße überquert, landet man schnurstracks in der Königsbronner Waldsiedlung - fast so etwas ein Kleinod mitten im Wald, erreichbar zwar aus allen Richtungen, aber eben siedlungstechnisch komplett getrennt vom Hauptort Königsbronn unten im Tal.
Wichtig ist dabei, wie auch auf der gesamten 16 Kilometer langen Runde, das den Albschäferweg kennzeichnenden blaue Schäfer-Logo nicht aus den Augen zu verlieren. Von der Waldsiedlung aus kommt man durch ein kleines Wäldchen schnell zur Ruine Herwartstein, die einst eindrucksvoll über dem Brenztal getrohnt haben muss. Es gibt sogar Landkreisbewohner, für die ist dieser Platz der schönste im Kreis Heidenheim - schon allein der Aussicht von dort oben wegen. Und wenn man sich das Ganze schon von oben genauer angeschaut hat, lohnt sich auch der Abstieg ins sogenannte historische Zentrum Königsbronns - denn wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte man definitiv auch Brenztopf, Hammerschmiede (dort befindet sich auch ein Kneipp-Becken) und das Rathaus mit der vielleicht eindrucksvollsten Außenfassade nicht entgehen lassen.
Der Itzelberger See - beliebt und manchmal auch überlaufen
Die Tour lässt sich nämlich auch prima fortsetzen auf der "Brenzquellrunde", die die Wanderer direkt zur nächsten Touristenattraktion führt - dem Itzelberger See. Einst von Mönchen zur Fischzucht angelegt, ist der See gerade in den Sommermonaten ein beliebtes Naherholungsziel - und lädt entsprechend an manchen Tagen eher zum Umrunden als zum längeren Verweilen ein. Eine kurze Rast mit Blick auf den See ist aber ohne Frage jederzeit lohnenswert. Folgt man dann aber wieder dem Albschäfer-Logo, taucht man auch wieder richtig tief im Wald ein - bzw. richtig ausgedrückt im Bannwald. Dieser prägt nun nämlich für längere Zeit den Verlauf der aktuellen Etappe. Auf Höhe des Forstlichen Bildungszentrums Königsbronn (dort werden die künftigen Förster, also die Hüter des Waldes von morgen, ausgebildet), biegt man links auf einen Forstweg ein. Große Hinweisschilder erklären das Prinzip von Bannwäldern - die Urwälder von morgen.
Auch der Bannwald "Siebter Fuß" soll ganz sich selbst überlassen werden, Pflegemaßnahmen und Holzeinschlag sind hier nicht vorgesehen, Tiere und Planzen sollen sich dort ungestört entwickeln können. Beim Gang durch das Naturreservat sollte man nicht die vorgesehenen Wege und Pfade verlassen. Gerade dieser Teil der Etappe führt fast ausschließlich durch ausgedehntes Waldgebiet, teils auf Forstwegen, teils auf schmaleren Pfaden. Und allmählich quer durch den Wald hinauf bis zum Waldrand unweit des Heidenheimer Wohngebiets Mittelrain. Jedoch streift man diesen Bereich nur am Rande, geht es doch eine Weile noch in den Wald entlang, bis man an der Einmündung der von vielen Heidenheimern liebevoll getauften "Holperstrecke" die Landesstraße, die den Mittelrain mit dem Kreisverkehr nach Zang verbindet, überquert. Auch von dort aus erwarten die Wanderer noch einmal geheimnisvoll verschlungene Pfade - im Bereich Rauhbuch wandert man zum Beispiel fast wie unter einem Baumtunnel allmählich dem Ziel entgegen.
Zum Abschluss den Blick auf der Albliege schweifen lassen
Denn dieses ist von hier aus nicht mehr weit. Die Landesstraße wird nun via Unterführung gemieden, danach geht es rechts ab und man kann nun unter verschiedenen Wegen wählen, auf welchem man letzen Endes Richtung Heidenheimer Waldfriedhof gelangt. An dessen Ende führen noch einmal schmale Waldpfade hinaus zum Etappenziel am Naturfreundehaus "Hahnenschnabel" - umgeben von den für diese Gegend typischen Heideflächen. Dort kann man es sich übrigens ein letztes Mal auf einer der von der Stadt Heidenheim aufgestellten Albliege bequem machen und den Blick über die Stadt schweifen lassen. Übrigens steht direkt beim Parkplatz des Waldfriedhofs eine weitere Liege - sollte jene beim Naturfreundehaus schon belegt sein. Ein letzter Tipp am Rande: entlang der Route gibt es gleich mehrere Einkehrmöglichkeiten, um auch länger Rast zu machen. Schon in Zang ist eine Einkehr in Widmann's Löwen möglich, in Königsbronn kann man es sich bei selbstgemachtem Kuchen im Café des Kannenmuseums oder im Café "ve-edelt" in der Georg-Elser-Gedenkstätte gemütloich machen. Am Itzelberger See lohnt sich auch eine Einkehr im Café Seeblick bzw. ein Abstecher zur Minigolfanlage - und auch vom Etappenziel oberhalb von Heidenheim aus kann man im Stadtzentrum noch das eine oder andere kulinarische Highlight finden.
Mathias Ostertag
Der Albschäferweg 6. Etappe - von Zang nach Heidenheim Strecke:
- rund 16 Kilometer
- Dauer: rund 4,5 Stunden
- Einkehrmöglichkeiten: verschiedene Gasthäuser und Cafés in Zang, Königsbronn und Heidenheim
- Kostenloses Infomaterial und Beratung zu den Wanderstrecken in und um Heidenheim: Stadt-Information Heidenheim Christianstraße 2 89522 Heidenheim 07321/327-4910 stadt-information@heidenheim.de www.tourismus-heidenheim.de
- Infomaterial kann auch kostenlos im Webshop der Stadt-Information Heidenheim bestellt werden
- Weitere Informationen und Angebote unter www.tourismusheidenheim.de/aktivitaeten/ wandern