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Mehr Mauersegler und mehr Nachtigallen

Bei der „Stunde der Gartenvögel“ wurden einige Arten häufiger als sonst gesichtet.
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EINES DER SORGENKINDER: Das Rotkehlchen wurde bei der „Stunde der Gartenvögel“ deutlich seltener gemeldet als im Vorjahr. Auch bei der Blaumeise ist ein nicht erwarteter Rückgang zu verzeichnen. Foto: Nabu/Winfried Rusch

EINES DER SORGENKINDER: Das Rotkehlchen wurde bei der „Stunde der Gartenvögel“ deutlich seltener gemeldet als im Vorjahr. Auch bei der Blaumeise ist ein nicht erwarteter Rückgang zu verzeichnen. Foto: Nabu/Winfried Rusch

Foto: Winfried Rusch

Ihn überflügelt so leicht keiner: Der Haussperling wurde auch bei der 18. „Stunde der Gartenvögel“ am vergangenen Wochenende am häufigsten gesichtet.
Danach folgen wie im Vorjahr Amsel, Kohlmeise und der Star. 32,2 Vögel wurden pro Garten oder Park gemeldet, das entspricht in etwa den Zahlen der Vorjahre.
 
„Bei gutem Wetter wurden uns bereits knapp eine Million Vögel gemeldet“, sagt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
„Und dabei gab es auch einige Überraschungen.“ Mit einem deutlichen Plus schneiden Nachtigallen mit 93 Prozent mehr Meldungen als im Vorjahr ab. Mauersegler kamen auf 78 Prozent mehr als bei der Zählung im vergangenen Mai.
 „Hier könnte das sonnige Wetter dafür gesorgt haben, dass man besonders den Mauersegler sehr häufig gesehen und gehört hat.
Denn dann sind auch Insekten, die von ihm gejagt werden, vermehrt in der Luft“, so Miller. „Zudem sind die Mauersegler in diesem Jahr etwas später aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückgekehrt.
 
Bei der letzten Stunde der Gartenvögel waren sie während des Zählwochenendes schon mit Brüten beschäftigt, während sie jetzt noch mitten in der Balz und daher öfter am Himmel zu sehen sind.“
Auch die Nachtigallen sind in diesem Jahr etwas später zurückgekommen.
Sie sind noch voll in der Balz und darum häufiger zu hören.
Die Mehlschwalbe erreicht mit 22 Prozent mehr als im Vorjahr ihr bestes Ergebnis seit vier Jahren.
Ob dies aber eine Trendwende in der Bestandsabnahme der Art markiert, müssen die nächsten Jahre zeigen.
 
Auch der Zilpzalp kann mit 40 Prozent ein sattes Plus verbuchen - soweit zu dern erfreulichen Ergebnissen bei der „Stunde der Gartenvögel“.
Sorgen bereitet den Experten besonders ein beliebter Vogel.
Das Rotkehlchen wurde in diesem Jahr an deutlich weniger Zählpunkten beobachtet als noch im Vorjahr, in dem es als Vogel des Jahres besondere Aufmerksamkeit erhielt und bei einem Anteil von fast 60 Prozent der Gärten und Parks mit Abstand das beste Ergebnis seit Jahren erzielte.
Die Blaumeise kann mit einem Minus von elf Prozent nicht an die letztjährige Zählung anschließen.
 
Miller: „Und das, obwohl es in diesem Jahr deutlich weniger Verdachtsfälle von Erkrankungen mit dem Bakterium Suttonella ornithocola gibt, das in den vergangenen Jahren das Blaumeisensterben verursacht hat.“
Das gute Wetter sorgte zwar für häufigere Sichtungen einiger Arten, hat aber verbunden mit den wegfallenden Einschränkungen der letzten Jahre der „Stunde der Gartenvögel“ offenbar starke Konkurrenz beschert:
Weniger als die Hälfte an Teilnehmern und Meldungen der Vorjahre waren bis zum Stichtag beim Nabu eingegangen.


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