Maike Wagners "Wort"
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde und Inserenten,
wie schön, dass es auch Menschen gibt, die sich nicht verbiegen lassen. So auch Manuel Neuer. Der Deutschland-Kapitän Neuer setzt in der Debatte ein Zeichen und trägt die sechs Farben gegen Ungarn erneut an seinem Arm - wie schon in den Partien zuvor. Der Regenbogen, das Symbol der LGBTQ-Bewegung, darf nicht als Lichtspiel der Allianz Arena erleuchten. Neuer lässt es sich trotzdem nicht nehmen, sie als Kapitänsbinde zu tragen. Der Deutsche Fußball-Bund bestätigte am Sonntagabend eine Überprüfung des symbolträchtigen Ausrüstungsstücks durch die Europäische Fußball-Union UEFA - die dann aber nichts auszusetzen hatte. Die Regenbogenbinde werde „als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für „good cause“ bewertet“, teilte der DFB via Twitter mit. Ich finde es sehr beschämend in einem modernen Europa, bei einer EM im Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen, mit der Besonderheit in ganz Europa zu spielen, was sich die Manager und politisch Verantwortlichen hier leisten.
Und wie schön war es doch, als Goretzka seine Hände zum Herz gegen Hass formte, in Richtung rassistischer Pöbler. Menschen ändern sich halt nicht in Ihren Grundausrichtungen. Bleibt zu hoffen, dass es im Fußball weiterhin viele Goretzkas und Neuers gibt. Sie sind die wichtigsten Botschafter für ein gemeinsames Miteinander und Toleranz. Kein Fußball ohne diese Persönlichkeiten mit Rückgrat. Der 26-Jährige hat sich schon häufig gegen Rassismus und für Toleranz und Offenheit eingesetzt. Die Stadt München hatte die Arena in München für das Spiel in Regenbogenfarben tauchen wollen, um gegen die Politik der rechtsnationalen ungarischen Regierung zu protestieren. Doch die Europäische Fußball-Union (UEFA) untersagte dies.
Der 1. FC Heidenheim 1846 rief anlässlich der stattfindenden „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ dazu auf, gegen Rassismus und Diskriminierung einzustehen! Fußball überwindet Grenzen, baut Brücken und verbindet Menschen - unabhängig von Glaube, Herkunft, Hautfarbe, sexueller Identität und ob mit oder ohne Behinderung. Unter normalen Bedingungen führen über 80.000 Fußballspiele in der Bundesrepublik jede Woche aufs Neue Millionen Sportbegeisterte zusammen. Fußballvereine leisten dabei wichtige Integrationsarbeit und bringen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion zusammen. In unserem Sport stehen gegenseitiger Respekt, Fair Play und Solidarität an oberster Stelle. Aus diesem Grund unterstützte der 1. FC Heidenheim 1846 die diesjährigen „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Wir rufen alle Fußballbegeisterten dazu auf, rassistischen und diskriminierenden Parolen die Rote Karte zu zeigen und sich für ein faires und tolerantes Miteinander in und um Heidenheim stark zu machen! Das macht Fußball sympathisch!
Ihre Maike Wagner