Kein Grund zur Panik: Richtiger Umgang mit Hornissen
Sie ernährt sich von Fallobst als Energielieferant und anderen Insekten als proteinreiche Kost für ihre Maden. Weder ist sie sonderlich aggressiv noch sind ihre Stiche gefährlicher als die von anderen Wespen oder Bienen, im Gegenteil: Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist sehr nützlich und recht robust.
Die Hornisse sie bestäubt Obstgehölze und fliegt auch bei kühleren Temperaturen, Wind und Regen. Dabei ist sie bei Tag und Nacht unterwegs und leistet Schwerstarbeit: Pro Tag jagt ein Hornissenvolk, das aus 400 bis 700Tieren bestehen kann, bis zu 500 Gramm andere Insekten.
Die Beute dienst als Nahrung für erwachsene Tiere und Larven: Damit sind Hornissen wichtige Helfer, um die Insektenpopulationen im Gleichgewicht zu halten. Rücksicht ist gefragt, Angst braucht man vor den Tieren aber nicht zu haben, betont Nabu-Insektenexpertin Sabine Holmgeirsson: „Hornissen sind sehr friedfertige Tiere, sie fliehen eher bei Bedrohung und stechen nur, wenn sie massiv gestört oder verfolgt werden. Weil ihre eigentlichen Nistmöglichkeiten etwa Höhlen in Laubbäumen immer seltener werden, weichen sie auf Gartenschuppen oder Vogelnistkästen aus.
Ist der Standort des Nestes bekannt, einfach einen großen Bogen darum machen: Lässt man die Tiere in Ruhe, steht einer friedlichen Nachbarschaft nichts im Weg.“ Wer Hornissen leben lässt hat weniger Ärger mit Wespen Übrigens: Wer Hornissen fördert, hat weniger Ärger mit der Deutschen oder der Gemeinen Wespe auf dem Erdbeerkuchen. Denn beide stehen auf dem Speiseplan der Hornissen, wie auch andere Insekten, die uns lästig sind. Seit einigen Jahren wird auch die kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse, die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), in Deutschland gesichtet – in Baden-Württemberg vor allem am Oberrhein.
Sie kommt mit den milder werdenden Temperaturen hier gut klar. Für den Menschen ist sie nicht gefährlicher als die Europäische Hornisse, kann aber eine Bedrohung für Bienenvölker darstellen. Beim Nabu-„Insektensommer“ hat es der Hautflügler, der zu den Faltenwespen gehört, im ersten Zählzeitraum auf den elften Platz geschafft, anders als im Jahr zuvor, als er im Juni auf Platz 30 gelandet ist. „Mit dem Insektensommer laden wir alle Menschen in Baden-Württemberg ein, die Welt der Insekten direkt vor der eigenen Haustüre zu entdecken. Das Beobachten hilft dabei, die Arten und ihre spannenden Eigenarten besser zu verstehen“, wirbt Sabine Holmgeirsson fürs Mitmachen.
Blütenreiche und vielfältige Gärten können ein wichtiger Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und selbst für Libellen und Heuschrecken sein – und ein toller Platz zum Beobachten. Mit einem Wildblumen- oder Sandbeet, wilden Brennesselecken und Totholz kann man Insekten unterstützen. Mit der Mitmachaktion „Insektensommer“ will der Nabu auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam machen: Diese Tiergruppe mit ihren rund 34000 Arten deutschlandweit ist stark gefährdet und wenig erforscht.
Am Freitag, 4. August startet die zweite Zählung. Gezählt wird bis zu einer Stunde; gemeldet wird per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App Nabu Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de abrufbar.