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IHK: Gründungsfreude und -qualität sind gestiegen

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen in der Region Ostwürttemberg hat im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Auch der Indikator Gründungsintensität legte zu. Die IHK Ostwürttemberg verzeichnet verstärkt Beratungsanfragen. Jede zweite Gründung ist dabei eine sog. Chancen-Gründung.

Bild: Adobe.stock.com/Tierney

Im ersten Halbjahr 2020 gab es in Ostwürttemberg 1675 Gewerbeanmeldungen; darunter 1369 Neugründungen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 liegt die Zahl der Gründungen damit um 3,3 Prozent über dem Vorjahr. Betrachtet man den Indikator Gründungsintensität, der eine verlässlichere Aussage zulässt, ist auch hier ein Anstieg von 3,6 auf 3,7 Gründungen je 1.000 Einwohner in Ostwürttemberg feststellbar.
Markus Schmid, Leiter des Teams Gründung und Unternehmensservice der IHK Ostwürttemberg: „Die Grundregel, dass die Gründungsdynamik immer gegenläufig zur Konjunkturentwicklung verläuft, gilt auch in der aktuellen Situation. Die Zahl der Gründerinnen und Gründer nimmt traditionell bei jedem Konjunkturabschwung zu.“ Daher ist es auch wichtig, die Motivation zur Existenzgründung im Blick zu behalten. In diesem Zusammenhang erhebt die IHK aus den Beratungen entsprechende Daten. Und die erfreuliche Nachricht: Weiterhin ist jede zweite Gründung im ersten Halbjahr 2020 eine Chancen-Gründung. Schmid: „Wir haben aktuell eine ungebrochen hohe Qualität von Gründungsideen und Gründungspersönlichkeiten.“
Landkreise uneinheitlich
Die Gründungsintensität liegt zum Halbjahr im Kreis Heidenheim bei 3,4 Gründungen je 1.000 Einwohner und im Ostalbkreis bei aktuell 3,9 Gründungen je 1.000 Einwohner. Auch diese Entwicklung ist durch den unterschiedlichen Verlauf der Entwicklung am Arbeitsmarkt erklärbar. Denn der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Ostalbkreis aktuell viel höher als im Landkreis Heidenheim; mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Gründungsdynamik.
IHK-Beratungen legen zu
Diese Entwicklung ist nicht allein auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Die IHK stellt bereits seit Januar 2020 ein deutlich gestiegenes Gründungsinteresse fest. Bereits bis Juli 2020 gab es 810 Kontakte zu angehenden Gründern in der Region, die von der IHK unterstützt wurden.
Die IHK bietet gemeinsam mit ihren Partnern auch unter Corona-Bedingungen ein umfangreiches Unterstützungsangebot an. Beratungen werden telefonisch, online oder auch persönlich durchgeführt. Die Infoveranstaltungen „Existenzgründung im Nebenerwerb“ sowie „1x1 des Gründens“ und auch das Vernetzungsformat für Jungunternehmen, das „Early-Bird-Frühstück“, wurden als Online-Veranstaltungen durchgeführt.
Gleiches gilt auch für die Beratung durch die Förderbanken L-Bank sowie Bürgschaftsbank Baden-Württemberg. Hier können Online-Beratungen sowie Video-Sprechtage genutzt werden. Auch die Gründungswerkstatt Ostwürttemberg, die mittlerweile landesweit von allen IHKs angeboten wird, wurde mit vielen neuen Funktionalitäten weiterentwickelt.
Mit diesem Online-Tool können Gründer sehr effektiv ihre Geschäftsidee und ihren Businessplan voranbringen und werden dabei durch Online-Tutoren bei Fragen unterstützt.


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