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Erdhummeln bei Zählung im Höhenflug

Rund 10.000 Menschen beteiligten sich an der Zählaktion des Nabu. Demnach gibt es auch erste Anzeichen für einen guten Schmetterlingsssommer.
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ERD-, STEIN- ODER ACKERHUMMEL? Immer mehr Menschen können laut Nabu einzelne Arten unterscheiden.

ERD-, STEIN- ODER ACKERHUMMEL? Immer mehr Menschen können laut Nabu einzelne Arten unterscheiden.

Foto: stock.adobe.com/JuergenL

Hummeln am Hintern erkennen: Diese Entdeckerfrage des diesjährigen Insektensommers haben viele Beteiligte problemlos gelöst.

Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der ersten Zählrunde. „Die Artenkenntnis bei den Menschen wächst. Viele konnten Hummelarten unterscheiden und im Vergleich zu den Vorjahren verschiedene Arten melden“, freut sich Nabu-Insektenexpertin Sabine Holmgeirsson.

Insgesamt haben sich bundesweit fast 10000 Menschen an der ersten Zählaktion im Juni beteiligt.

 

Die Erdhummeln – bisher eher unterm Radar – brummen in diesem Zählzeitraum an die Spitze.

Ihr auf den Fersen die Steinhummel, die Ackerhummel schafft es immerhin auf Platz vier. Die Hummeln gehören zu den auffälligen unter den rund 460 Wildbienenarten in Baden-Württemberg.

Wer Hummeln im Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Denn sie helfen besonders fleißig beim Bestäuben von Beeren und anderem Obst, so auch die Erdhummel.

Doch etwa die Hälfte der Wildbienenarten ist gefährdet oder schon ausgestorben. „Höchste Zeit also, die Natur vor der Haustüre wildbienenfreundlicher zu gestalten”, ruft Holmgeirsson zum Mitmachen auf.

 

Erste Anzeichen für ein gutes Schmetterlingsjahr 2022

Für den Nabu gibt es erste Anzeichen, dass 2022 ein gutes Falterjahr wird. Auch sie wurden oft gesichtet: Falter, die nur an Brennnesseln ihre Eier ablegen, wie der Kleine Fuchs oder der Distelfalter.

Auch sonst wurden viele Schmetterlinge gezählt. „Reservieren Sie in Ihrem Garten eine wilde Ecke für die Brennnesseln. Hier finden nicht nur viele Schmetterlingsraupen Futter, sondern auch andere Insekten”, sagt Holmgeirsson.

Sie wartet schon gespannt darauf, ob sich der Schmetterlingstrend im Hochsommer fortsetzt.

 

Auf der Suche nach nahrhaftem Nektar konnten in Baden-Württemberg dieses Jahr besonders viele Taubenschwänzchen beobachtet werden.

Die Frequenz von 80 Flügelschlägen pro Sekunde hat den Tieren den Spitznamen Kolibrifalter eingebracht. „Der Südwesten ist während des Insektensommers zum bundesweiten Kolibri-Hotspot geworden. Naturfreundinnen und -freunde entdeckten die Falter an fast jedem fünften Beobachtungsort.“

Taubenschwänzchen haben einen mit drei Zentimetern beachtlich langen Saugrüssel. Wie an der Zapfsäule saugen sie damit Nektar selbst aus sehr langen Blütenkelchen von Phlox, Fuchsie, Lichtnelke oder Sommerflieder.

Die Wanderfalter fliegen im Frühjahr aus dem Mittelmeerraum zu uns.

 

Erst seit etwa 20 Jahren überwintern, bedingt durch den Klimawandel, einige Falter auch bei uns, wo sie ab März ihre Eier an Labkraut ablegen. Gegen Mitte Juni schlüpft dann die neue Taubenschwänzchen-Generation.

Die so zahlreichen Gartenbesucher sind also Nachkommen der Überwinterer, während die Nachkommen der Einwanderer erst ab Juli erscheinen.

Offenbar waren die Überwinterungsbedingungen dieses Jahr gut und die Raupen hatten reichlich zu knabbern.

Ob die Erdhummel ihre Führungsposition beim Insektensommer verteidigen kann, wird sich im August zeigen.

 

Vom 5. bis 14.August sind dann noch einmal alle Naturfreundinnen und -freunde auch im Südwesten aufgerufen, sich an einem schönen Platz im Freien als Hobbyforschende zu betätigen und Sechsbeiner zu beobachten.

Mehr Infos gibt es online unter www.insektensommer.de.


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