Der einstige Brotfisch wird immer seltener
Dorsche sind gefräßige Räuber, deren Nahrung vor allem aus anderen Fischen, Krebstieren, Muscheln und Würmern besteht. Sie dienen aber - besonders als Jungfische - auch als Nahrungsquelle für andere Schweinswale, Robben oder Kormorane.
Gefahr droht durch Klimawandel, Überdüngung und Überfischung
Als sogenannter Brotfisch war der Dorsch entlang der Nord- und Ostseeküste Nahrungsquelle und Erwerbsgrundlage gleichermaßen. Heute sind diese Bestände durch den Klimawandel, Überdüngung und Überfischung bedrohlich zurückgegangen.
In Nordeuropa und Nordamerika gilt der Dorsch als eine der wichtigsten kommerziell genutzten Fischarten mit einer langen Geschichte in der menschlichen Kultur und Fischereiwirtschaft. Obwohl der Dorsch zu den fruchtbarsten Fischen auf der Erde zählt und ein 15 Kilogramm schweres Weibchen bis zu 7,5 Millionen Eier mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Millimeter ablaicht, gilt sein Bestand wegen seiner hohen Beliebtheit als Speisefisch in Bezug auf seine Schutzstatus als besorgniserregend.
Lebensraumverluste, Klimaveränderungen und eine Überfischung in der Vergangenheit haben zu einem drastischen Rückgang der Population weltweit geführt. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) stuft den atlantischen Dorsch in der Ostsee derzeit als gefährdet ein und warnt ausdrücklich vor einer weiteren Dezimierung dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Fischart.
Eine mögliche Überfischung der Dorschbestände gehört zumindest in der Ostsee der Vergangenheit an: Die Fangmengen wurden stetig gesenkt. Lag die Empfehlung der Fangmenge vom Rat für Meeresforschung (ICES) für 2023 für die westliche Ostsee noch bei 943 Tonnen, wurde der kommerzielle Fang 2024 praktisch eingestellt. Die Freizeitfischerei beachtet seit 2016 ebenfalls maximale Tagesfangentnahmen und Schonzeiten. Im Jahr 2024 wird auch die Freizeitfischerei auf den Dorsch in der Ostsee eingestellt.
Aus Sicht der Wissenschaft sind die wesentlichen Faktoren für eine zukünftige Erholung der Dorschbestände die Reduzierung von Nährstoffeinträgen und Schadstoffen sowie der Lebensraumaufwertungen, schreiben der Deutsche Angelfischerverband (DAFV), der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und die Gesellschaft für Ichthyologie (GfI) in ihrer gemeinsamen Presseerklärung zum Fisch des Jahres 2024.