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Automobilwirtschaft Einer von zehn Beschäftigten in Ostwürttemberg abhängig

Eine Studie des Dienstleisters für Auftragsforschung und Beratung am Institut der deutschen Wirtschaft zeigt Chancen und Risiken für die Region. Hier mehr.
DIE ZUKUNFT IST DIGITAL: Das gilt besonders auch für die Automobilwirtschaft in der Region, die hauptsächlich im Bereich Zulieferung von Komponenten tätig ist. Unterstützung bietet das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg.

DIE ZUKUNFT IST DIGITAL: Das gilt besonders auch für die Automobilwirtschaft in der Region, die hauptsächlich im Bereich Zulieferung von Komponenten tätig ist. Unterstützung bietet das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg.

Bild: Getty Images Signature /FabioFilzi

Ostwürttemberg hängt im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich von der Automobilwirtschaft ab: Jeder zehnte Euro und fast jeder zehnte Beschäftigte hängen von diesem ab. Dabei sind es vor allem Hersteller von sogenannten sonstigen Systemen wie Komponenten für Karosserie oder Interieur, die die Region prägen.

Die Studie von IW Consult im Auftrag des Transformationsnetzwerkes Ostwürttemberg sieht für diesen Sektor Wachstumschancen, aber auch Herausforderungen. Insgesamt ist die Automobilwirtschaft in Ostwürttemberg für rund 1,8 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung verantwortlich. Damit hat sie einen Anteil von stolzen 10,8 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung der Region. Nicht weniger als 21500 Erwerbstätige (9 Prozent aller Erwerbstätigen) sind in dieser Branche beschäftigt. Im produktionsnahen Bereich, der besonders vom automobilen Wandel betroffen ist, arbeiten rund 10350Beschäftigte, von der traditionellen Antriebstechnik (Verbrenner-Technologie) sind nur etwas mehr als 1600 Beschäftigte betroffen. Das sind 0,9 Prozent der Beschäftigten - damit liegt die Region leicht über dem Bundesdurchschnitt von 0,8 Prozent.

Im Ostalbkreis liegt der Anteil bei 1,2 Prozent, im Kreis Heidenheim bei 0,2 Prozent. In den drei Chancenfeldern der Elektrifizierung des Antriebsstrangs, der Automatisierung von Fahrzeugen (Stichwort: autonomes Fahren) und der Vernetzung von Fahrzeugen sind in der Region Ostwürttemberg etwa 365 der 10350 Personen beschäftigt - das ist ein Anteil von 0,2 Prozent aller Beschäftigten. Damit liegt Region Ostwürttemberg unter dem Bundesdurchschnitt von 0,4 Prozent.

Transformation muss aktiv mitgestaltet werden

Diese Fakten zeigen, dass es extrem wichtig ist, dass der automobile Wandel in der Region aktiv mitgestaltet werden muss. Dabei hilft der Region die Förderung des Transformationsnetzwerkes Ostwürttemberg durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Netzwerk ist dabei eng in die Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ eingebunden. IW Consult rät den Verantwortlichen, die digitale Transformation weiter zu forcieren. So ermöglicht der Einsatz digitaler Technologien in der Produktion Effizienzgewinne, Produktivitätssprünge und neue datenbasierte Geschäftsmodelle.

Enorme Potenziale bietet auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Chancen liegen im Segment der sonstigen Systeme: Die Veränderung der automobilen Architektur verändert beispielsweise die Anforderungen ans Fahrwerk oder an das Lichtkonzept im Auto. Dabei sollte Ostwürttemberg die Chancen neuer Kooperationen nutzen. Hier bieten sich aufgrund der regionalen Nähe die leistungsstarken Innovationsökosysteme der Region Stuttgart an. Ebenso gilt es die Diversifizierung in andere Branchen zu unterstützen. Hier wird das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg Formate für einen branchenübergreifenden Austausch aufbauen. Dazu gehört auch der Transformations- und Zukunftskongress der Region als hochkarätiges Vernetzungsformat.

Wichtiges Handlungsfeld sind die infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Diese reichen von der kabelgebundenen und mobilen Dateninfrastruktur über die Schul- und Kita-Betreuungsqualität bis hin zu guten Straßen und Schienenanbindungen. Initiativen zur Fachkräftesicherung, die es in der Region bereits gibt, gilt es weiter auszubauen. Das Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg wird durch die IHK Ostwürttemberg, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostwürttemberg, dass Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft und die IGMetall Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd getragen. Interessierte Betriebe und Betriebsräte können sich jederzeit individuell beraten lassen. Nähere Info: www.transform.ow.de.


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