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1. FC Heidenheim: Stimmen zur Bundesliga-Relegation gegen Werder Bremen

Nach dem knappen Aus in der Bundesliga-Relegation gegen den Bundesligisten Werder Bremen haben sich Holger Sanwald, FCH Vorstandsvorsitzender, sowie Cheftrainer Frank Schmidt und seine Spieler Marc Schnatterer und Tim Kleindienst zur "denkbar knappen" Partie in der Voith-Arena geäußert.

Holger Sanwald:
"Wir haben alles, was unsere Mannschaft auszeichnet, abgerufen. Wir haben dagegengehalten, gekämpft und dran geglaubt. Natürlich wäre es ideal, in Führung zu gehen, da man mit einem Sieg im Heimspiel in die Bundesliga einziehen könnte. Wenn man dann gleich nach ein paar Minuten so unglücklich in Rückstand gerät, wird es natürlich schwer. Trotzdem haben wir immer dran geglaubt - auch, wenn wir uns in der ersten Halbzeit noch nicht die großen Chancen erarbeiten konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir alles in die Waagschale geworfen, was uns auszeichnet. So haben wir hier schon viele Spiele gedreht, deshalb habe ich auch wieder damit gerechnet. Am Schluss hat ein bisschen gefehlt - auch, weil es Bremen gut gemacht hat und stark dagegengehalten hat. Glückwunsch nach Bremen. Wir haben nicht verloren. 0:0 und 2:2 - so ist nun mal die Regelung. Es war denkbar knapp."
 
Frank Schmidt:
"Zunächst Glückwunsch an Werder Bremen zum Klassenerhalt. Wir haben uns mit dem Glauben vorbereitet, das Wunder schaffen zu können. Wenn es dann so beginnt wie heute, ist das extrem bitter. Timo Beermann hat sich in der letzten Aktion beim Warmmachen verletzt. Wir mussten dann wechseln und umstellen. Als wir uns noch sortiert haben, bekommen wir schon das 1:0 bzw. machen es als Eigentor selber. Dann war es ein komplett anderes Spiel. Es war nun klar, dass wir mindestens zwei Tore machen müssen und keines mehr bekommen dürfen. Und das gegen Werder Bremen, die gerade in Führung gegangen waren und natürlich Selbstvertrauen hatten. In den ersten 20 Minuten hatten wir Probleme, uns ins Spiel reinzuarbeiten. Bremen hatte viele und schnelle Aktionen vors Tor. Mitte der ersten Halbzeit waren wir dann drin im Spiel. Bremen hat sich weiter zurückgezogen, hat auf Ballverluste von uns und auf Kontersituationen gelauert und im Spielaufbau mit langen Bällen operiert. Für mich war in der Phase nur wichtig, dass wir im Spiel drinbleiben und kein zweites Tor bekommen. Nach der Pause sind wir rausgekommen wie die Feuerwehr. Wir hatten innerhalb von zwei Minuten nahezu zwei hundertprozentige Chancen. Da hätten wir schon das 1:1 machen können. Danach hatte Bremen dann zwei, drei sehr gute Möglichkeiten, als uns Kevin Müller sensationell im Spiel hält und verhindert, dass wir 2:0 in Rückstand geraten. Es war klar, dass wir zurückkommen, wenn wir das 1:1 machen. So 15, 20 Minuten vor Schluss hatte man schon das Gefühl, dass wir mehr Luft bekommen haben und Bremen etwas weniger. Wir haben viele Räume bekommen, die wir allerdings nicht gut bespielt haben. Wir hatten nicht die Ruhe und Erfahrung am Ball, um schon früher das 1:1 zu machen. Dann machen wir es doch und es war noch genügend Zeit, um vielleicht auch noch das 2:1 zu machen. Aber in der Schlussphase hat die Ruhe am Ball, die Erfahrung und die Qualität den Ausschlag gegeben. Wir hatten selber dann nicht mehr die Ruhe, um uns Chancen zu erspielen. Mit dem 2:1 für Bremen war das Spiel dann natürlich vorbei und die Relegation für uns beendet. Das ist bitter und tut weh. Es war eine große Chance für uns. Wir waren nah dran, haben es aber nicht mehr geschafft. Das gilt es jetzt zu verarbeiten. Wir dürfen uns aber nicht als Verlierer fühlen. Wir sind 3. in der 2. Bundesliga geworden. Wir haben eine gute Saison gespielt und haben es am Ende nicht geschafft. Wir werden den Kopf hochnehmen und werden mit der notwendigen Pause jetzt wieder die Kräfte sammeln, um nächste Saison in der 2. Liga gut vorbereitet zu sein und wieder eine gute Saison zu spielen."
 
Marc Schnatterer:
"Wir hatten die Chancen, um das Spiel zu gewinnen und somit aufzusteigen. Im Endeffekt hat es Bremen aber ein bisschen besser gemacht. In der ersten Viertelstunde hatten wir wirklich Probleme, aber dann haben wir uns reingebissen. Nach der Pause hat man das gesehen, als wir in kurzer Zeit drei richtig gute Chancen hatten. Wenn da schon das Tor fällt, wird es noch interessanter. Aber wir haben uns trotzdem nie aufgegeben. Es ist schwierig zu sagen, woran es heute lag. Die Moral war da, die Leidenschaft war da und wir sind zweimal zurückgekommen. Das 2:2 fiel aber leider quasi erst mit dem Schlusspfiff. Schon in der ersten Halbzeit waren wir sehr bemüht, aber Bremen hat es sehr eng gemacht. Wir haben aber immer dran geglaubt und haben auf den Ausgleich und auf mehr gedrängt. Schade, dass wir dann nochmal einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Aber die Mannschaft hat während der gesamten Saison und heute eine super Leistung gezeigt. Wir haben in der Relegation kein Spiel verloren und es trotzdem nicht geschafft. Das ist brutal."
 
Tim Kleindienst:
"Die Enttäuschung ist natürlich groß. Wir wollten logischerweise gewinnen, wenn wir schon mal in diese Situation gekommen sind. Wir haben alles versucht und hatten die Chancen. Wir haben alles reingelegt, aber unter dem Strich ist es natürlich extrem bitter, dass man mit zwei Unentschieden und ohne Niederlage trotzdem nichts erreicht."
 
pm/1. FC Heidenheim


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