OB Ilg: "Seilbahn ermöglicht klimaschonende Mobilität"

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Das sagt Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg zur Kritik der Klimaliste Baden-Württemberg an einer möglichen Seilbahn.

Bild: Daniela Stängle

„Nach allem, was wir derzeit wissen, wird eine Seilbahn einer Welt mit begrenzten Ressourcen durchaus gerecht“, sagt Oberbürgermeister Bernhard Ilg. Er zeigt sich erstaunt über die prominent verlautbarte Kritik der bislang selten in Erscheinung getretenen Klimaliste Baden-Württemberg, Ortsgruppe Heidenheim. Die bezeichnet eine mögliche Seilbahn vom Zentralen Omnibusbahnhof auf den Schlossberg und weiter nach Reutenen als „fragwürdiges Großprojekt“. Oberbürgermeister Bernhard Ilg: „In meinen Augen ist das eine grobe Verkürzung, die den Herausforderungen der Mobilität in der Zukunft gerade angesichts des Klimawandels nicht gerecht wird.“
 
Der Auftrag des Gemeinderats an die Stadtverwaltung, nun eine Machbarkeitsstudie anzustoßen, wird die Vor- und die Nachteile aufzeigen und eine Diskussionsgrundlage schaffen. In der Studie lässt die Stadt Heidenheim unter anderem untersuchen, welche Strecke den besten Nutzen bringt, wo die Stützen stehen, wo und wie viele Haltestationen sinnvoll sind. Fest steht, dass es sich keinesfalls um eine bloße Zwei-Punkte-Verbindung handeln soll.
 
Die Integration in den bestehenden ÖPNV ist zentral, weil der öffentliche Nahverkehr so klimaschonend ergänzt wird. Die Gondeln stehen an einzelnen Stationen bereit und fahren – leise angetrieben von einem Elektromotor – nur auf Anforderung und somit bei Bedarf. Damit zeichnet sich eine barrierefreie Mobilität für alle ab. Ein Fortbewegungsmittel, das nur dann Energie verbraucht, wenn die Menschen es auch nutzen. „Ich frage mich, warum stattdessen eine batteriebetriebene Bus-Flotte sinnvoller sein soll.“
 
Ein Großteil der Kosten der Seilbahn – mehr als 75 Prozent – können über zweckgebundene Fördergelder von Bund und Land finanziert werden. Geld also, das der Stadt für andere Projekte nicht zur Verfügung steht. Investitionen in anderen Bereichen in Heidenheim, um dort klimaschonende Anpassungen zu erfüllen, sind also davon nicht betroffen.
 
Weitere Punkte der Machbarkeitsstudie sind Ticket- und Fahrpreismodelle, eine Fahrgastpotenzialanalyse sowie zur städtebaulichen Verträglichkeit. Die Studie untersucht zudem die Kapazität einer Seilbahn bei Veranstaltungen, den ökologischen Mehrwert sowie die Grundlagen für die Förderung durch Bund und Land.
 
pm/Stadt Heidenheim