Nabu ruft zur Teilnahme an „Stunde der Wintervögel“ auf

Nabu 207
Vom 6. bis 8. Januar findet die 13.bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt. Wie wirkt sich das an Futter extrem reiche Mastjahr aus?
EIN EHER SELTENER GAST BEI UNS: Aber wer weiß – vielleicht kann man bei der „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar auch die hübsche Weidenmeise beobachten?

EIN EHER SELTENER GAST BEI UNS: Aber wer weiß – vielleicht kann man bei der „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar auch die hübsche Weidenmeise beobachten?

Bild: Foto: stock.adobe.com/Alexander Erdbeer

Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 6. bis 8. Januar ruft der Nabu auch in Baden-Württemberg zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Zum 13. Mal gilt es: Handy oder Stift gezückt und eine Stunde lang Meisen, Finken, Rotkehlchen & Co. am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten, zu zählen und zu melden.

„Im vergangenen Januar haben in Baden-Württemberg 19.200 Menschen mitgezählt, bundesweit mehr als 176.000. Die anhaltend hohe Beteiligung zeigt, wie groß das Interesse an der Natur ist. Zugleich wird Vogelzählen digitaler – die App Nabu-Vogelwelt hat die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt“, sagt Vogelexperte Stefan Bosch.

Saaten und Meisenknödel nutzen Wintervögel gerne. Allerdings könnte der Flugbetrieb am Futterhaus zur Zählzeit Anfang Januar eingeschränkt sein: „2022 ist ein Mastjahr, Eiche, Buche, Fichte tragen sehr viele Früchte. Für typische Waldbewohner wie Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, die von Baumfrüchten leben, ist der Tisch damit in diesem Winter überreich gedeckt.“

In den vergangenen Jahren gab es ungewöhnlich häufig Mastjahre – das scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Warme, trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch die Spätfröste, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, fördern ein Mastjahr im Folgejahr. „Ein Mastjahr sorgt dafür, dass typische Waldvogelarten seltener ans Futterhaus kommen.“ Auch die Situation im hohen Norden und das lokale Wetter wirkten sich auf die Zahl der Vögel am Zählwochenende aus, erklärt der Nabu-Ornithologe.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

Bei der Vogelzählung vor einem Jahr führte auch in Baden-Württemberg, wie so oft, der Haussperling die Liste an, gefolgt von der Kohlmeise. Die Amsel wurde häufiger gesichtet als die Blaumeise und flog im Südwesten auf Platz drei. „Stunde der Wintervögel“: Das Mitmachen geht ganz leicht Wer mitmachen will, beobachtet die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem Nabu. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde zu sehen ist.

Die Beobachtungen können bis Montag, 16.Januar per App unter www.nabu.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.nabu.de/onlinemeldung gemeldet werden.

Zudem ist am Samstag, 7. und Sonntag, 8.Januar jeweils von 10 bis 18Uhr die kostenlose Hotline 0800.1157-115 geschaltet.

Kinder können mitmachen bei der „Schulstunde der Wintervögel“

Die Naturschutzjugend lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ vom Montag, 9. bis Freitag, 13. Januar alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen, ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor, und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung. Alle Infos online unter www.naju.de/sdw.