Was hilft gegen Marder? Welche Tipps und Tricks wirklich helfen

wag 605

Marder sehen nicht nur süß aus, sie haben auch Schläuche in Autos zum Fressen gern. Besonders im Herbst sind die nächtlichen Jäger aktiv.

Schläuche und Kabel im Motorraum werden gerne von Mardern angeknabbert. Im Herbst sind die unerwünschten Besucher besonders aktiv - oft mit kostspieligen Folgen.

Schläuche und Kabel im Motorraum werden gerne von Mardern angeknabbert. Im Herbst sind die unerwünschten Besucher besonders aktiv - oft mit kostspieligen Folgen.

Bild: stock.adobe.com/Horst Schmidt

Marder knabbern gern im Motorraum elastische Schläuche, andere Gummi-Bauteile und Dämmmaterial an. Betrifft das Kabel-Isolierungen oder Kunststoffschläuche, durch die Flüssigkeiten fließen, kann das teure Schäden an weiteren wichtigen Kfz-Systemen haben. Aber auch Kurzschlüsse kommen häufig vor, defekte Steuergeräte können die Folge sein.

Der Motorraum von Elektroautos ist zwar baulich besser abgedichtet. Verschafft sich dennoch ein Tier Zugang und beschädigt Kabel, ist die Reparatur in der Regel teurer, weil aufgrund des Hochvoltsystems komplette Kabelsätze ausgetauscht werden müssen.

Die Folgen eines angeknabberten Kabels oder Schlauchs machen sich nicht immer sofort bemerkbar, oft erst, wenn ein damit verbundenes Gerät kaputt geht. Daher ist es wichtig, auf Marderspuren rund ums Auto zu achten, denn in Aktion lassen sich die nachtaktiven Tiere selten erwischen. Sichere Anzeichen sind intensiver Geruch, Kotspuren und laute Geräusche in der Nacht. Auch Blätter, Zweige und Haare im Motorraum oder rund ums Auto können auf einen Besuch vom Marder hindeuten.

So kann man sein Auto schützen

Marder mögen bestimmte Gerüche nicht: Zum Beispiel die von Menschen oder natürlichen Feinden wie Hund und Fuchs - oder für sie unangenehme Düfte wie WC-Steine, Mottenkugeln oder Nelken. Einen Versuch wert könnten spezielle Mardersprays sein, doch ob die Geruchsabwehr wirklich hilft, ist nicht sicher.

Der Geruch eines Artgenossen kann die Tiere richtig wild machen und zu regelrechten Beißattacken führen. Wenn man also den Verdacht, hat, dass ein Marder im Motorraum war, sollte man bei Verbrenner-Motoren (nicht bei E-Autos!) eine professionelle Motorwäsche vornehmen lassen, die neben dem Tiergeruch auch eventuelle Essensreste und andere Hinterlassenschaften beseitigt.

Manchmal helfen Ultraschallgeräte, Gitter, die unter dem Motorblock auf den Boden gelegt werden oder die fachgerechte Ummantelung der Schläuche mit Hartplastik. Ein teurer Schutz ist das komplette Abdichten des Motorraums. Wer kann, sollte sein Auto im Herbst immer in einer Garage parken.

Wer bezahlt den Schaden?

Nicht nur die Reparatur der angeknabberten Teile oder Isolierung kann ins Geld gehen. Hier springt die Teil- oder Vollkaskoversicherung ein, oft aber ergeben sich durch beschädigte Teile Folgeschäden wie zum Beispiel ein defektes Steuergerät, das Überhitzen des Motors, wenn Flüssigkeit ausläuft oder ein defekter Katalysator, wenn das Zündkabel angeknabbert wurde. Tipp: Bei der Versicherung erkundigen, ob sie nicht nur die angeknabberten Teile ersetzt, sondern auch Folgeschäden abdeckt – und im Zweifelsfall beim Versicherungsschutz nachbessern.Debeka