Digitalisierung - wenn sich das Geschäftsmodell verändern muss

pm 136
Podiumsdiskussion der Wirtschaftsjunioren Ostwürrtemberg fand im Zeiss Forum in Oberkochen statt.

Bild: IHK

Zu Gast im Zeiss Forum in Oberkochen waren am 9. Mai 2022 die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg, der Wirtschaftsclub und Gäste.
Thema war die Digitalisierung und wie durch die eintretende Veränderung das eigene Geschäftsmodell angepasst wurde.
 
Nach kurzer Einführung und Informationen über das regionale digiZ | Digitalisierungszentrum, das Unternehmen beim Einstieg in die Digitalisierung unterstützt, standen Markus Frei, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ostalb und Martin Wilhelm, Geschäftsführer der Heidenheimer Zeitung, Rede und Antwort.
Die zentrale Frage des Abends lautete: Wie bekommen Unternehmen die "Digitalisierungs-PS" auf die Straße.
Die Moderatoren Dr. Julia Heindel von der Carl Zeiss Vision International und Klaus Raab vom gleichnamigen IT-Systemhaus führten die Gäste durch den Abend.
"Wandel gab es in der Wirtschaft immer, insofern sind Veränderungen durch die Digitalisierung eine normale Entwicklung", so Markus Frei. Es wird eine Anpassung von Geschäftsmodellen geben müssen.
Auch die Heidenheimer Zeitung wird vom Megatrend Digitalisierung umgetrieben. Entscheidend für beide Podiumsgäste ist, mit dem Wandel der Zeit zu gehen. Martin Wilhelm machte sich früh Gedanken darüber, wie die Nachrichten der Zukunft aussehen könnten und schaffte so neue Geschäftsmodelle.
 
"Die HZ brachte damals als einer der ersten Zeitungen einen Podcast heraus, damit waren wir sehr innovativ unterwegs", erläuterte Wilhelm.
Die Kreissparkasse Ostalb hat ebenfalls zeitig auf die Veränderungen reagiert und bietet seit langem eine - inzwischen mehrfach ausgezeichnete - App für ihre Kunden an, die "Sparkasse in der Hosentasche".
Man hätte wohl vermutet, dass die Online-Transaktionen während der Corona-Pandemie außergewöhnlich zugenommen hätten und dieser Trend anhalten würde.
Markus Frei betonte aber, dass die Zuwächse überschaubar waren und die Kunden immer noch Wert auf die persönliche Beratung vor Ort legen.
Somit wäre die optimale Verzahnung von Präsenz und online entscheidend.
"Führungskräfte müssen von dem, was sie tun, überzeugt sein und das auch vorleben. Nur so kann man die Mitarbeiter dazu gewinnen, am Veränderungsprozess aktiv mitzuwirken", so Martin Wilhelm.
Dies trifft insbesondere auch auf die Digitalisierung zu.
 
Die beiden Podiumsgäste waren sich einig: Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, was sie richtig gut können und darauf aufbauen, denn ein schlechter analoger Prozess wird auch nicht gut, wenn man ihn digitalisiert.
Eine wichtige Ideenquelle seien Austauschplattformen und Verbände.
Doch auch Kooperationen und der Blick über den Tellerrand hinaus in der Vernetzung mit Unternehmen aus anderen Branchen und Ländern schaffen neue Perspektiven.
Die Digitalisierung sei Chance und Herausforderung zugleich. So bestätigten Markus Frei und Martin Wilhelm, dass die Corona-Pandemie der Digitalisierung einen enormen Aufschwung gegeben habe.
Die digitalen Beratungseinheiten und Angebote werden gut angenommen, die Herausforderung bestehe aber darin, das Vertrauen der Kunden über die digitalen Produkte nicht zu verlieren.
Social Media wurde hier einmütig als ein wichtiges Medium genannt, um die Kundenbindung aufrecht zu erhalten.
 
Die Empfehlung der Podiumsgäste und gleichzeitig auch Fazit des Abends:
Eine gesunde Fehlerkultur und eine gewisse Risikobereitschaft, die Innovationen ermöglicht, sind entscheidende Faktoren für den Erfolg eines Unternehmens.
Dazu müssen kulturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, Mitarbeiter und Führungskräfte agil sein und der Mut, Neues zu schaffen, vorhanden.
So bringen Unternehmen ihre "Digitalisierungs-PS" auch auf die Straße und Deutschland bleibt zukunftsfähig.