Das dicke Ende kommt noch

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Auch wenn im Kreis Heidenheim ein geringerer Anstieg zu verzeichnen als landesweit: Immer mehr Kinder und Jugendliche haben Übergewicht. Dafür gibt es Gründe.
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IMMER REIN DAMIT: Immer mehr Kinder und Jugendliche haben Übergewicht. Im Kreis Heidenheim ist mit 2,79 Prozent wenigstens ein geringerer Anstieg zu verzeichnen als im Landesschnitt. Interessant: Im benachbarten Ostalbkreis ist der Wert dreimal so hoch.

IMMER REIN DAMIT: Immer mehr Kinder und Jugendliche haben Übergewicht. Im Kreis Heidenheim ist mit 2,79 Prozent wenigstens ein geringerer Anstieg zu verzeichnen als im Landesschnitt. Interessant: Im benachbarten Ostalbkreis ist der Wert dreimal so hoch.

Foto: Foto: AOK Mediendienst

Nikolaus, Weihnachtsfeiern und dann die Festtage – gerade in dieser Zeit essen Kinder häufig besonders viele Süßigkeiten. Dabei sind nach einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits 15,4 Prozent der Heranwachsenden übergewichtig, bei sechs Prozent spricht man sogar von extremem Übergewicht (Adipositas).

Im Jahr 2021 waren im Landkreis Heidenheim 343 AOK-versicherte Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre wegen Adipositas in Behandlung. Ihr Anteil ist kreisweit zwischen 2017 und 2021 im Durchschnitt um 2,79 Prozent pro Jahr gestiegen, in Baden-Württemberg um 6,07 Prozent und im Ostalbkreis um satte 9,11 Prozent.

Unausgewogene Ernährung und dazu Mangel an Bewegung

Neben einer unausgewogenen und kalorienreichen Ernährung hat auch Bewegungsmangel einen großen Anteil an dieser Entwicklung. „Natürlich stehen in der Weihnachtszeit viele süße Naschereien auf dem Tisch – in Maßen genossen gehören sie auch dazu, und mit ausreichend Bewegung, am besten täglich, darf man sich die Schokolade aus dem Adventskalender oder die selbstgebackenen Plätzchen auch schmecken lassen“, sagt Sibylle Sauter, Ernährungsexpertin bei der AOK Ostwürttemberg.

In jeder dritten Familie ist Übergewicht ein Thema

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Gesundheitskasse ergab, dass zwar in jeder dritten Familie Übergewicht ein Thema ist, aber andererseits auch in über zwei Drittel der befragten Familien die Kinder erfreulicherweise mehrmals pro Woche sportlich unterwegs sind. Nur ein Drittel der Befragten gaben an, dass ihre Kinder im Winter weniger aktiv sind. „Das zeigt, dass die befragten Eltern kreativ in der Gestaltung der aktiven Familienfreizeit sind und Wind und Wetter nicht scheuen: Outdoor-Bewegung wie beim Radfahren oder Spazieren kommen im Ranking noch vor Schwimmen und anderem“, freut sich Sauter.

Die Präventionsexpertin rät, die vielseitigen Bewegungsangebote der örtlichen Turn- und Sportvereine zu nutzen und als Familie gemeinsam an der frischen Luft - zum Beispiel beim Schlittenfahren oder beim Geocaching - aktiv zu sein. „Es gibt viele Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche draußen zu beschäftigen und mit ihnen Spaß zu haben“, so Sauter. Um den Zuckeranteil an der Ernährung in der Adventszeit nicht zu groß werden zu lassen, empfiehlt sie Mandarinen, Äpfel und Nüsse als gesunde Alternativen.

Limonade und Eistee sind alles andere als gesund

Wichtig ist, auch den Zuckergehalt von Getränken im Auge zu behalten. Die von Kindern und Jugendlichen gern getrunkene Limonaden und Eistees sind extrem zuckerhaltig und damit nicht geeignet für eine gesunde Ernährung.

Interessierte Eltern können bei einer persönlichen Ernährungsberatung bei zertifizierten Fachkräften der AOK Ostwürttemberg Tipps und Rezepte für einen gesunden Familienspeiseplan erhalten. Auch bietet die Gesundheitskasse mit „Jolinchen Kids – Kita aktiv“ ein umfangreiches Programm an mit dem Ziel, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung schon in Kindergarten oder Kindertagesstätte zu etablieren. In der Schule entdecken die Kinder und Jugendlichen mit dem Programm „Science Kids: Gesundheit entdecken“ die Zusammenhänge von Ernährung, Bewegung und seelischem Wohlbefinden.

1000 Personen wurden zum Thema befragt

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der AOK Baden-Württemberg zwischen dem 16. September und dem 14. Oktober 2022 zu diesem Thema 1000 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Eltern von Kindern und Jugendliche im Alter von drei bis 16 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,9 Prozent.