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Monatsgedanken zum Januar von Hansgert Hascher

Das Anliegen von Professor Dr.-Ing. Hansgert Hascher von der Immanuelgemeinde ist es, dass die Botschaft von Jesus die Herzen der Menschen von heute erreicht.

Bild: Edmund Pokelsek

Das hat Hagar jetzt davon:

Als Magd hat sie sich bereit erklärt, dem Abraham anstelle der damals unfruchtbaren Sara ein Kind zu gebären. Sie empfängt das Kind von ihrem Herren Abraham und gebiert es wieder auf dem Schoß der Sara. Daran ist nichts Romantisches. Diese Magd wird zum Kinderkriegen und -gebären benutzt. Sie wird schwanger und gebiert einen Sohn: Ishmael. Der Junge ist gesegnet und wächst über ein Jahrzehnt als der einzige Erbe heran. Und dann erfüllt sich die lang vorher geschehene Verheißung an Sara: Auch sie wird schwanger und gebiert Isaak. Zwei Brüder unter einem Dach. Doch die beiden Mütter können keinen Frieden halten und es kommt zur von Gott geforderten Trennung.

Hagar wird mit ihrem Sohn fortgeschickt. Sie muss die Familie Abrahams verlassen, worunter dieser sehr leidet, denn er liebt auch Ishmael. Doch er befolgt den Auftrag Gottes. Hagar geht mit ihrem Sohn in die Wüste und ist dort allein, dem Tode nahe. Und genau hier sagt sie die Worte unserer diesjährigen Jahreslosung: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Viel mehr scheint ihr nicht geblieben zu sein. Doch Gott antwortet und versorgt sie. Auch sie ist und bleibt eine Gesegnete. Das Volk der Ishmaeliten sind heute die Araber. Auch sie zählen zu den semitischen Völkern. Sie sind eigentlich Brüder und Schwestern der Juden, der Nachfahren Isaaks. Das bleibt so, und das ruft besonders in der heutigen Zeit nach einem Aufeinander-Zugehen, nach Versöhnung und Wiederherstellung.

Der Giengener Künstler Edmund Pokelsek (www.pokelsek-kunst.de) hat diesen Hagar-Moment in der Wüste in einem sehr treffenden Gemälde dargestellt. Diese Frau kommt sich sicherlich „benutzt“ und „ausgenutzt“ vor. Und jetzt, als Abgeschobene, steht sie alleine wie vor einem Scherbenhaufen. Doch steht sie im Angesicht Gottes, und für sie noch unsichtbar, steht schon der Engel Gottes bereit, der ihr dienen und ihr helfen wird.

Mich bewegt dieses Bild sehr und ich selber finde mich in den besonderen Lebenssituationen, in denen ich Einsamkeit erlebt habe, wieder. Auch wenn andere Menschen uns aufgegeben oder sogar ganz vergessen haben, stehen wir doch immer noch in Gottes Licht und Angesicht. Auch in dunkelster Nacht sieht uns Gott immer noch. Wir dürfen wie Hagar wissen und glauben, dass Gott uns nicht vergisst, um unsere Situation weiß und uns nicht alleine lässt.

Diese Kraft und Zuversicht wünsche ich auch Ihnen. Ein gutes, gesundes und gesegnetes Neues Jahr 2023.

 

Ihr Hansgert Hascher

Immanuelgemeinde Heidenheim

monatsgedanken@web.de


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