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Krötenwanderung: Warum man zurzeit besonders vorsichtig fahren sollte

Regen und milde Temperaturen locken Kröten und andere Amphibien hervor. In diesen Tagen wird auch bei uns die Krötenwanderung wieder beginnen.
Der NABU bittet um Beachtung von Straßensperren zum Amphibienschutz während der Krötenwanderung. Auf einigen Strecken sterben jedes Jahr unzählige Tiere.

Der NABU bittet um Beachtung von Straßensperren zum Amphibienschutz während der Krötenwanderung. Auf einigen Strecken sterben jedes Jahr unzählige Tiere.

Bild: Adobestock/Ingo Bartussek

Bei Nachttemperaturen ab sechs Grad und Regen geht es los: Die ersten Grasfrösche und Springfrösche sind unterwegs und wandern zu ihren Laichgewässern. Auch so manche Erdkröte wacht dieser Tage bei frühlingshaften Temperaturen trotz kühler Nächte aus der Winterstarre auf und ist dann nicht mehr zu bremsen. „Stimmen die Witterungsverhältnisse, rechnen wir bald mit deutlich mehr Amphibien, zunächst am Oberrhein, wo immer die ersten Tiere im Südwesten loslaufen, dann in den anderen Landesteilen“, sagt Nabu-Amphibienexperte Hubert Laufer. Sein Appell an alle Autofahrer: „In der Krötensaison bitte den Fuß vom Gas und Rücksicht nehmen! So kommen die Tiere sicher ans Ziel, und alle Helfer entlang von Straßen können gefahrlos arbeiten.“

Helfende Hände für Aufbau und Betreuung gesucht

In ganz Baden-Württemberg sind jetzt und in den nächsten Wochen ehrenamtliche Naturschutzaktive im Einsatz und stellen mobile Krötenzäune auf, um den Tod von Amphibien im Straßenverkehr zu verhindern. Wo es keinen Amphibientunnel gibt, wandern die Tiere dort entlang von aufgebauten Barrieren, fallen in eingegrabene Eimer, werden statistisch erfasst und über die Straße getragen, wo sie ihre Reise unbeschadet fortsetzen können. Insgesamt werden im Südwesten über 500 Krötenzaunanlagen von Naturschützern betreut. Sie müssen Schäden ausbessern und bei entsprechender Witterung täglich ihre Kontrollgänge machen.

Dabei ist Hilfe stets willkommen - wer mitmachen möchte, kann sich an die Nabu-Gruppe vor Ort (Info: www.nabu-heidenheim.de) wenden. Wo helfende Hände fehlen, müssen die Tiere teils stark befahrene Straßen überqueren. Der Nabu bittet daher alle Autofahrer um Aufmerksamkeit: „Amphibien können nicht ausweichen. Auf ihre Wanderstrecken ist für Autos Schrittgeschwindigkeit angemessen, denn die Tiere können auch am Unterdruck sterben, den schnell über sie hinweg fahrende Fahrzeuge auf sie ausüben. Weil die dämmerungsaktiven Tiere vor allem bei Regen unterwegs sind, sind große und kleine Helfer trotz Leuchtweste manchmal schlecht zu sehen. Nehmen Sie auf Mensch und Tier Rücksicht und beachten Sie die Tempolimits und Streckensperrungen.“

Stammplatz auf der Roten Liste: Amphibien drohen viele Gefahren

Fast alle Amphibien im Südwesten stehen auf der Roten Liste; zugleich spitzt sich die Lage durch Klimawandel, Insektensterben und häufigere Trockenperioden zu. Ist der Boden zu trocken, können die Amphibien nicht nach Nahrung suchen und müssen hungern. Dauert diese Phase zu lange, kann das fatale Folgen haben. „Jede Kröte, jeder Frosch, jeder Salamander zählt. In den vergangenen Jahren sind die Bestände durch Trockenheit, fehlende Laichgewässer und Zerstörung von Lebensräumen stark eingebrochen“, betont Laufer. Aktuelles zur Krötenwanderung: www.nabu.de/kroetenwanderung.


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