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Wir in Giengen... für eine Defi-Säule in Hürben

Bei der Wahl der Projekte fürs Sternenkässle 2020 ist das Projekt der Dorfgemeinschaft Hürben und des DRK Hürben mit 314 Stimmen klar in Führung gegangen. Nahe an Dorfveranstaltungen, Schule und Kindergarten soll in Hürben eine Defibrillations-Säule installiert werden.
Schirmherrin SImone Henle mit Miriam Baier, DRK Hürben.

Schirmherrin SImone Henle mit Miriam Baier, DRK Hürben.

Bild: Stadt Giengen

Der medizinische Notfall entsteht durch lebensbedrohendes Kammerflimmern und das Aussetzen der Sauerstoffversorgung im Gehirn. Wie lange dieser Zustand andauert, entscheidet darüber, ob der Patient überlebt bzw. bleibende Hirnschäden erleidet oder nicht. Das Projekt hatte Frieder Fucker vom DRK Hürben beim Ortsverband initiiert. „Eine Defi-Säule zu haben, bietet Sicherheit und damit Lebensqualität im ländlichen Raum“, so der erfahrene Ersthelfer. „Eine neue Studie aus den USA belegt, dass bei Herz-Kreislauf-Notfällen früh defibrillierte Menschen eine Überlebenschance von 66 Prozent haben, beim Warten auf den Rettungsdienst 43 Prozent. Ohne Spätfolgen aus der Klinik entlassen werden 57 Prozent bzw. 32 Prozent.“ Das seien natürlich Durchschnittswerte, so Fucker: „Aber wir haben es in diesen Notfällen eben oft mit Kammerflimmern zu tun. Und da brauchen wir den Defibrillator!“
Die Funktionsweise der Defi-Säule in Hürben ist wie folgt geplant: Der Defibrillator ist an sich frei zugänglich, kann aber erst nach Kontaktaufnahme mit der Rettungsleitstelle in Aalen in Betrieb genommen werden. Zuerst setzt ein Bürger den Notruf ab, die Rettungsleitstelle registriert ihn, gibt den Defibrillator zur Nutzung frei und schickt parallel einen Rettungswagen los. Das Benutzen des Defibrillators funktioniert ohne Vorkenntnisse. „Falsch machen kann man beim Helfen nichts“, so Fucker. „Das Gerat erklärt alle nötigen Schritte.“
Die „Mobile-Retter-App“ könne die Hilfe ergänzen, regte Frieder Fucker an: „Je mehr Leute sie auf dem Handy haben, umso besser!“ Per „Mobile-Retter-App“ lassen sich über GPS qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer alarmieren, die gerade in unmittelbarer Nähe sind und dann rasch zur Unterstützung an den Notfallort kommen können. Unabhängig davon möchte das DRK Hürben immer wieder Kurse für Interessierte anbieten, um ihnen persönliche Sicherheit im Umgang mit dem Defibrillator zu ermöglichen.
Neben dem DRK steht die Hürbener Dorfgemeinschaft mit allen Vereinen hinter dem Projekt. Die etwas abgelegene Lage des Ortes macht es noch wichtiger, im Notfall schnell und richtig agieren zu können. „Wir sind richtig stolz, dass so viele Menschen in Giengen für unser wirklich wichtiges Projekt gestimmt haben“, freute sich Miriam Baier vom DRK Hürben. „Wenn auch nur ein Leben gerettet werden kann – schöner kann man Spenden aus unserem Sternenkässle doch gar nicht einsetzen!“
Kontaktadresse: DRK Hürben, Miriam Baier, baier-miri@web.de


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