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SVM-Vereinszentrum: Vorzeigeprojekt auf dem Kistelberg

Seit Freitag, 24. September, ist das neue Vereinszentrum des Sportvereins Mergelstetten e.V. (SVM) offiziell eröffnet. Bei einer Feier mit geladenen Gästen aus Bundes-, Landes- und Stadtpolitik, der Stadtverwaltung, beteiligtem Bau- und Handwerkswesen, Sponsoren, Ehrenmitgliedern und Vertretern Öffentlichkeit, und der anschließenden Jahreshauptversammlung feierten jeweils rund 70 Gäste das sehens- und erlebenswerte klimafreundliche Ergebnis einer 3,1 Millionen Euro Investition.

Während drei Bauabschnitten in einem Planungszeitraum von insgesamt fünf Jahren war mit über 40 Handwerksfirmen, der Stadt Heidenheim, des WLSB, Sponsoren, der Kreissparkasse Heidenheim, der Volksbank Heidenheim eG und nicht zuletzt dem SVM selbst der Traum eines zukunftsweisenden Vereinszentrums entstanden. Bereits die Vereinsväter hatten mit der Bildung von Rücklagen für eine Sanierung begonnen. „Doch allein hätten wir das niemals stemmen können,“ so Thomas Bassmann, der SVM-Vorstandsvorsitzende. Die starke Auslastung der SVM Anlage durch die rund 1.730 Vereinsmitglieder und der Grundschule auf den Reutenen hatte zur Planung eines Erweiterungsbaus in Kombination mit der Sanierung der Hallenanlage plus Geschäftsstellenergänzung geführt. Zum neuen Herzstück des Zentrums hat die Vereinsjugend den atmosphärischen „Cube“ bereits erkoren, den würfelförmigen Erweiterungsbau mit Holzinnengestaltung und Spiegelwand.
 
Eröffnung eines „beispielhaftes Projekts“
Zur offiziellen Eröffnung um 17 Uhr in der sanierten Bestandshalle hieß Vereinsvorstand Thomas Bassmann die Gäste herzlich willkommen: „Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben und jetzt die Einweihung feiern können,“ freute sich Bassmann und führte die Feiergesellschaft durch einen Überblick der räumlichen Entwicklungen der Vereinsgeschichte seit 1879. „Ich glaube, wir haben hier wirklich ein Stück Zukunft geschaffen!“ so Bassmann. Oberbürgermeister Michael Salomo beglückwünschte die SVM Mitglieder zum „Vorzeigeprojekt“ des Vereinszentrums und stellte fest: „Sie schaffen es, Menschen zu begeistern. Seit 1879!“
 
Der Abteilungsleiter Sportstättenbau des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), Marcus Lachenwitzer, lobte die Vereinsmitglieder für deren „beispielhaftes Projekt“: „Ein Sportvereinszentrum für alle Generationen ist exakt, was Sportvereine mit gesellschaftlicher Verantwortung jetzt brauchen. Danke, dass Sie den Mut hatten, in dieser Größenordnung zu investieren. Vereine wie der SVM tragen dazu bei, dass wir künftig Teil des Gesundheitssystems werden und nicht nur Freizeitbeschäftigung. Primär ist Sport Gesundheit!“
 
Als symbolischen Schlüssel überreichte Ralf Streicher (Ingenieurbüro Fleischer & Streicher) Thomas Bassmann einen USB-Stick in Schlüsselform mit den Unterlagen des Bauvorhabens samt umfangreicher Bilddokumentation des Bauablaufs. Im Frühjahr 2017 war nach Angaben Streichers mit den Planungen begonnen worden. Der Neubau der Mehrzweckhalle wurde als Massivbau im Erdgeschoss und einem klimaneutralen Holzbau der Hallenkonstruktion im ersten Bauabschnitt realisiert, so Streicher. Ab 2019 geschah die ressourcenschonende Sanierung der Bestandshalle mit effizienter Wärmepumpe und Installation einer PV-Anlage. Im dritten Bauabschnitt erfolgte der Neubau der Geschäftsstelle für das SVM-Vereinszentrum.
 
Interessierte Gäste führte Thomas Bassmann bei einem Rundgang durchs Vereinszentrum. Im „Cube“ war coronakonformes Catering geboten, Zeit für Gespräche und einen von Karin Bühner gebackenen Schlüssel aus Hefeteig.
 
Punktlandung Baufinanzen
2017 wurden die Gesamtbaukosten zunächst mit rund 2,7 Millionen veranschlagt, nach Abschluss der Außenanlagen im Frühjahr 2022 werden etwa 3,1 Millionen investiert worden sein. Thomas Bassmann erklärte die Differenz der Kostenüberschreitung von 15 Prozent, bzw. 400.000 Euro.
 
Die Photovoltaik-Anlage für 100.000 Euro war ursprünglich nicht vorgesehen, wird sich künftig jedoch kostensenkend auswirken. Aufgrund rechtlicher Vorgaben wurde ein Zisternenbau als Aussenbewässerungsanlage für 35.000-40.000 Euro neu gebaut. Das erneuerte Energiekonzept mit Wärmepumpe, Gegenstromerhitzern etc. kostete rund 200.000 Euro zusätzlich.
 
Die Mehrkosten könnten laut Bassmann ausgeglichen werden; rund 200.000 Euro über Tilgungszuschüsse der KfW. 200.000 Euro könnten durch das neue Energiekonzept eingespart werden. Bassmann bedankte sich bei den Sponsoren. Mit rund 1,03 Millionen Euro hatte die Stadt Heidenheim das Bauvorhaben über die Sportförderungsvorgaben hinaus bezuschusst. Der WLSB förderte die Baumaßnahme mit 354.000 Euro. Die Kreissparkasse Heidenheim und die Volksbank Heidenheim eG hatten den SVM beratend und durch Darlehen unterstützt.
 
Bauentwicklung
Thomas Bassman gab Einblick u.a. in die aktuelle SVM Baugeschichte: 2016 geschehen erste professionelle Bedarfsanalysen und Entwicklungsprognosen, um den gewachsenen Vereinsstrukturen und gestiegenen Mitgliederzahlen baulich begegnen zu können. Im Januar 2017 fanden erste Beratungsgespräche mit dem WLSB statt, an den sich eine rege Planungsphase mit dem Planungsbüro Fleischer & Streicher bis Mitte 2017 anschloss. Ergebnis: ein dreistufiger Plan, bestehend aus dem Anbau eines Gymnastikraums, der Kernsanierung der Sporthalle und der Ergänzung der Geschäftsstelle.
 
Vonseiten der Stadt Heidenheim und dem WLSB gab es grünes Licht; ein Finanzierungsplan folgte, die Mitgliederversammlung stimmte zu, Grundstücke wurden getauscht. Am 11. September 2018 fand der Spatenstich für die neunmonatige Bauzeit des „Cubes“ bis Juli 2019 statt. Im Herbst 2019 war die Planung für die Kernsanierung fertiggestellt.
 
Durch die Neuerung von Bundesfördermöglichkeiten Anfang 2020 wurde die Planung nochmals aktualisiert, was die Realisierung einer PV-Anlage auf dem Hallendach mit 69 kW Peak, einem Energiespeicher mit 18 kWh und einer Wärmepumpe ermöglichte. Der SVM erreicht dadurch auch für nachfolgende Generationen eine nachhaltige Absicherung der Verbrauchskosten und nahezu energetische Autarkie.
 
Um Nachhaltigkeit sicherzustellen habe man mit etablierten Firmen gearbeitet. Im Frühsommer 2020 kam die neue Geschäftsstelle auf betonierter Bodenplatte hinzu. Für Sommer 2022 ist die Fertigstellung der Außenanlagen geplant. Daniela Stängle


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