

Die Stadt selbst möchte 1.815.000 Euro beisteuern. „Ziel des Projektes ist die langfristige Sicherung des Schwimmunterrichtes und der Schwimmmöglichkeit in Giengen“, kommentierte OB Dieter Henle. Das Giengener Schwimmbad dient insbesondere dem Schulschwimmunterricht und dem Übungsbetrieb der Vereine: Ob TSG, DLRG Ortsgruppe Giengen, das Schwimmprojekt „Giengen kann schwimmen!“, VHS Aqua-Gymnastik, Tauchlehrkurse oder Erstschwimmerkurse – alle treffen sich hier, die Lage nahe beim Schulzentrum Schwage ist günstig. An zwei Tagen steht das Bad zudem der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Schwimmen ist eine bei Kindern und Jugendlichen beliebte Freizeitsportart mit großem gesundheits- und entwicklungsförderndem Potenzial. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland 85,1 % aller 7-10-Jährigen schwimmen können, der Trend ist allerdings rückläufig. In Giengen konnten zum Ende des Schuljahres 2017/2018 laut einer Abfrage 148 Kinder der Klassen 1 bis 5 nicht schwimmen, ein Anteil von 8,9 Prozent. Mehr als jedes siebte Kind in Deutschland ist übergewichtig (dpa 03/2018). Und noch heute ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache im Kindesalter: Schwimmen zu können, ist nicht selten lebenswichtig.
„Diese Fakten dokumentieren, wie wichtig der Erhalt unseres Schwimmbetriebs ist“, so der Oberbürgermeister. Er verwies darauf, dass der mittlerweile hohe Instandsetzungsrückstand ein Investitionsvolumen verlange, das die Stadt nicht komplett aus eigenen Mitteln finanzieren könne. Aufgrund der hohen Investitions- und Betriebskosten müssten immer mehr öffentliche Bäder geschlossen werden. Auch in Giengen sei das diskutiert worden.
Anlässlich der in Aussicht gestellten Fördermöglichkeit machte sich Martin Gerster, stv. Vorsitzender des Haushaltsauschusses des Bundestages (SPD), bei einem Besuch in Giengen ein Bild vom Sanierungsbedarf. „Sowohl er als auch unsere Bundestagsabgeordneten Leni Breymaier (SPD) und Roderich Kiesewetter (CDU) unterstützen unser Anliegen aktiv“, betonte OB Dieter Henle. „Dafür bedanke ich mich im Namen der gesamten Stadtgesellschaft Giengens sehr herzlich!“
Der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch freut sich besonders über die Nachricht aus Berlin. Er stellte fest: „Im Giengener Hallenbad werde ich immer nostalgisch, es sieht noch genauso aus wie vor über vierzig Jahren bei meinen ersten Schwimmübungen."
Roderich Kiesewetter MdB betonte: „Das Schwimmbad dient nicht nur zu Übungszwecken, sondern ist auch Treffpunkt für gemeinsame Tätigkeiten und zum Kontaktaustausch. Damit unterstützt es die Integration und ist ein wichtiger Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt Giengens. Regional betrachtet ist das Schwimmbad ausgesprochen wichtig, da es das einzige Lehrschwimmbecken innerhalb der Großen Kreisstadt und in der weiteren Umgebung ist. Das habe ich auch in meinem Unterstützungsschreiben herausgestellt.“
Für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ liegen 1.300 Anträge beim Bund vor, es wurden 400 Mio. Euro im März genehmigt; weitere 200 Mio. Euro folgen im Sommer. Bei der Stadt Giengen sieht man zu allen anderen einen weiteren Vorzug der Sanierung: Bei einer Schließung des Bades müssten die Schülerinnen und Schüler zum Schwimmunterricht in die Nachbargemeinde transportiert werden. Diese Fahrten zu vermeiden, sei doppelt positiv, so der Oberbürgermeister: „Es trägt zum Klimaschutz und dazu bei, die verfügbare Zeit dort zu verbringen, wo sie sinnstiftend ist – im Schwimmbad!“
pm/Stadt Giengen