Dekra

Ratgeber: Lieber keine feurige Bescherung

Besondere Risiken beim Umgang mit offenem Feuer im Advent: Kerzen und Teelichte sind nicht zum Heizen geeignet. Besonders gefährlich sind Teelichtöfen.
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AUF KEINEN FALL ZUM EIMER GREIFEN: Wer versucht, einen Wachsbrand mit Wasser zu löschen, lernt schnell, was eine gefährliche Stichflamme ist. Besser ist eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher. Foto: Dekra

AUF KEINEN FALL ZUM EIMER GREIFEN: Wer versucht, einen Wachsbrand mit Wasser zu löschen, lernt schnell, was eine gefährliche Stichflamme ist. Besser ist eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher. Foto: Dekra

Vor einem sorglosen Umgang mit Kerzen und Lichten in diesem Winter warnen die Kerzenexperten der Dekra. Vor allem in der Adventszeit steigt die Gefahr, wenn Kerzen in Adventskränzen oder als Weihnachtsdekoration entzündet werden. Die Experten warnen angesichts der Energieknappheit auch vor einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Kerzen und Teelichten - beispielsweise als Heizungsersatz oder zur Ausleuchtung von Innenräumen.

Aktuell machen die Dekra-Experten aufmerksam auf Feuergefahr durch selbstgebaute Teelichtöfen – ein großes Thema in den sozialen Medien. Wird die Hitze unter dem Tontopf zu groß, kann ein Wachsbrand mit Verpuffung entstehen. Und dann muss man besonders vorsichtig sein: Ein Wachsbrand darf nie mit Wasser gelöscht werden, da sonst eine gefährliche Stichflamme entsteht. Mehrere Teelichte dürfen grundsätzlich nur mit Sicherheitsabstand gleichzeitig entzündet werden. Rutscht ein brennender Docht an den Rand des Aluminiumbechers und stehen die Lichte zu eng beieinander, kann sich das Bechermaterial zu stark erhitzen.

Auch hier droht schließlich ein Wachsbrand. Die größte Gefahr beim Umgang mit brennenden Kerzen ist ein zu geringer Abstand zu Vorhängen oder Einrichtungsgegenständen, beispielsweise wenn Kerzen auf Fenstersimsen platziert werden. Adventskränze oder Dekorationen mit brennenden Kerzen benötigen immer ausreichend Platz, das gilt natürlich auch für echte Kerzen am Weihnachtsbaum. Grundsätzlich dürfen brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt oder mit Kindern oder Haustieren alleingelassen werden. Die Dekra rät auch von Kerzen minderwertiger Qualität ab: Sie können schnell zum Brand führen, wenn eine Kerze ausläuft und der Docht umkippt.

Gerade an Adventskränzen, Gestecken und Christbäumen sind selbstlöschende Kerzen sicherer: Bei ihnen erlischt die Flamme, bevor die Kerze völlig abgebrannt ist. Die Brandgefahr vermindert auch, wer die Kerzenflamme nicht ausbläst, sondern mit einem Kerzenlöscher erstickt, denn bei mangelhafter Dochtqualität oder Zugluft kann sich die Flamme sonst erneut entzünden. Wer auf echte Kerzen nicht verzichten will, dem empfiehlt die Dekra, beim Kauf auf das RAL-Gütezeichen der Gütegemeinschaft Kerzen zu achten. Dieses Zeichen, das erst nach der neutralen Prüfung im Dekra-Kerzenlabor vergeben wird, garantiert ein sicheres Brandverhalten, Qualität und Schadstofffreiheit.

 

Hier alle Sicherheits-Tipps für Kerzen auf einen Blick:

- Brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt oder mit Kindern oder Haustieren allein lassen.

- Auf ausreichenden Abstand zu brennbaren Gegenständen aller Art sowie auf einen stabilen, hitzebeständigen Kerzenhalter achten.

- Kerzen nicht ausblasen, sondern mit einem Kerzenlöscher ersticken. Vorsicht: Zugluft kann einen glimmenden Docht neu entzünden.

- Beim Kerzenkauf auf Qualität achten. Sicherheit signalisiert „RAL Gütezeichen Kerzen“, das an einer stilisierten Kerzenflamme zu erkennen ist.

- Nach Möglichkeit selbstverlöschende Kerzen verwenden.

- Wassereimer (nicht für Wachsbrand), Löschdecke und Feuerlöscher bereithalten.

- Im Notfall 112 anrufen


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