Kneipp-Anlage in Giengen eingeweiht
Zum kurzen Festprogramm gehörten Grußworte des Oberbürgermeisters und der Vorsitzenden des Stadtseniorenrats, Christine Mack. Am Ende gab’s erste Tretversuche im Brenzwasser der neuen Anlage.
OB Dieter Henle bezeichnete sie als neues Stück erlebbarer Natur nahe der Innenstadt; das Quartier zwischen Bahnhofstraße und Fluss erhalte ganz neue Qualität. Er bedankte sich im Namen aller Bürgerinnen, Bürger und Gäste bei denen, die zu diesem Stück Giengen beigetragen haben. „Zuvorderst haben wir die Kneipp-Anlage unserem Stadtseniorenrat und der Initiative „Mittendrin“ zu verdanken“, so Henle. Die Verantwortlichen dort hätten immer wieder für sie geworben, offene Türen eingerannt und verschiedenste Teilaufgaben ins Rollen gebracht. Der Gemeinderat habe das Projekt gerne mitgetragen.
Die 1. Vorsitzende des Stadtseniorenrates, Christine Mack, hob hervor, dass für den Seniorenrat die Eröffnung der Kneipp-Anlage ein Anlass großer Freude sei. „Was einmal als Idee begann, ist nun Wirklichkeit geworden. Diese Kneipp-Anlage ist wieder ein erfolgreiches Beispiel dafür, dass Gutes dann gelingen kann, wenn alle zusammenarbeiten.“ Das vielfach gepriesene Ehrenamt sei oft nur dann möglich, wenn Unterstützung kommt, auch von „oben“, von Seiten der Verwaltungsspitze. Hier sei alles zusammengekommen, so Mack weiter „und wie ich finde, eine tolle Anlage entstanden, die der Gesundheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger dienen soll. Die Brenz wird dabei wie immer Begleiterin sein.“
Dank für die finanzielle Unterstützung ging an die Volksbank Brenztal, den Kooperationspartner Bosch-Siemens-Hausgeräte, die Firma Garbe/Logimac, die Stadtwerke Giengen und an das Land Baden-Württemberg, das über die L-Bank 75.600 Euro aus dem Förderprogramm KLIMOPASS beigesteuert hat. Auch bei den Baupartnern bedankte sich der Oberbürgermeister: Beteiligt waren das Ingenieurteam G H, die Firmen Zaiss, Garten- und Landschaftsbau Zeba und Zipser.
Das Ergebnis des gemeinsamen Einsatzes: Pünktlich zum 200. Geburtstag des Naturarztes Sebastian Kneipp sprudelt in Giengen ein Quell für Gesundheit, der ab sofort mit Hilfe kühlen Brenzwassers zur Widerstandskraft aller „Kneippianerinnen“ und „Kneippianer“ vor Ort beitragen wird. Eine leistungsfähige hauptsächlich per Fotovoltaik betriebene Pumpe sorgt dafür, dass dabei Höhenunterschiede überwunden werden. Mit Hilfe eines Batteriepuffers liefert sie prickelnd kühles Frischwasser. Dem Ablaufen des Wassers durch einen Bach dient wiederum die natürliche Topografie. Die Bäume am Platz wurden erhalten, der Asphaltweg nur leicht angepasst.
Beton, Edelstahl und Natursteinplatten sind die wichtigsten Materialien im und am Tretbecken, das aufgeständerte, rollstuhlgeeignete Armbecken bietet an heißen Tagen quasi im Vorbeigehen oder -fahren Erfrischung. Ein „Oberkörper-Ergometer“ zur Kräftigung der Oberkörpermuskulatur und eine „Schwebende Plattform“ zugunsten von Gleichgewichtssinn und Reaktionsfähigkeit sorgen für zusätzliche Fitness. Zum Erholen dienen zwei komfortabel geformte Sonnenliegen, Bänke und Hockerbänke.
Ein Barfußpfad mit unterschiedlichen Belägen ergänzt das Sinneserlebnis: Bachkiesel, Holzpflaster, Sandsteinpflaster, kleine Rieselsteine, querliegende Rundhölzer und Rindenschrot wollen mit den Fußsohlen entdeckt werden. „Am intensivsten geht das mit geschlossenen Augen. Versuchen Sie es“, warb OB Dieter Henle und ergänzte: „Die Philosophie der persönlichen Auszeit an diesem Ort gilt auch aus digitaler Sicht... Aufs öffentliche WLAN-Netz haben wir hier bewusst verzichtet.“ Die Kneipp-Anlage in Giengen steht ab sofort täglich von 9 bis 20 Uhr zur Verfügung.
pm/Stadt Giengen