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Home-Office: Für viele eine große Umstellung

Guido Deis von der AOK Ostwürttemberg hat einige Tipps parat, wie man sich das Arbeiten von zuhause am besten einrichtet.
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ARBEITEN IN ZEITEN VON CORONA: Home-Office ist für viele Arbeitnehmer das Gebot der Stunde. Doch auch hierfür gibt es Regeln.

ARBEITEN IN ZEITEN VON CORONA: Home-Office ist für viele Arbeitnehmer das Gebot der Stunde. Doch auch hierfür gibt es Regeln.

Foto: AOK

Zahlreiche Beschäftigte arbeiten derzeit als Vorsichtsmaßnahme von zuhause aus – viele davon das erste Mal. „Das ist natürlich erstmal eine große Umstellung“, sagt Guido Deis, Leiter des Gesundheitsteams bei der AOK Ostwürttemberg, der selbst Home-Office-Erfahrung hat. „Plötzlich sitzt man allein vor dem Laptop, statt Kollegen hat man jetzt gegebenenfalls sogar die Kinder um sich herum.“
Um wirklich konzentriert arbeiten zu können, sollte man soweit möglich einen abgesonderten Arbeitsplatz in der Wohnung einrichten, damit die Bereiche für Freizeit und Arbeit räumlich etwas abgegrenzt sind.
Dann sollte man sich selbst Regeln geben. Also: Arbeitszeiten in Rücksprache mit dem Vorgesetzten festlegen, Aufgabenpakete bestimmen und Zeitpläne erstellen. „Klar ist auch, dass gerade in der jetzigen Ausnahmesituation das eine oder andere nicht auf Anhieb so gut klappt, wie man es sich vorstellt. Das nimmt man am besten mit Gelassenheit hin, statt sich über etwas aufzuregen, was man ohnehin nicht ändern kann“, so der AOK-Gesundheitsexperte.
Er verweist auf eine repräsentative AOK-Befragung unter 2001 Beschäftigten aus dem vergangenen Jahr. Demnach sind viele Befragte mit Home-Office-Arbeitsplatz mit ihrer Arbeit zufriedener und sehen Vorteile darin. Laut der Studie klagten aber auch 70 Prozent der Beschäftigten im Home-Office über gelegentliche Wut und Verärgerung – gegenüber 59 Prozent der Befragten ohne Heimarbeitsplatz. Bei Nervosität und Reizbarkeit waren es im Home-Office 68 Prozent im Vergleich zu 53 Prozent.
Guido Deis empfiehlt auf ein paar kleine Dinge zu achten. Beim digitalen Arbeiten von zuhause aus schleiche sich manchmal ein unbewusster Abkapselungseffekt ein. Man schreibe sich beispielsweise vermehrt E-Mails statt zu telefonieren. „Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man lieber mal mit den Kollegen sprechen, auch wenn es nur am Telefon ist. Das allein baut in schwierigen Situationen schon Stress ab.“
Sein zweiter Tipp: Bewusst Pausen machen. „Da man ja eh‘ schon daheim ist, achtet man häufig nicht so darauf. Aber auch Home-Office ist richtige Arbeit und sollte immer zu festgelegten Zeitpunkten unterbrochen werden.“
Da zurzeit das oberste Gebot gilt, zuhause zu bleiben und nicht unter Menschen zu gehen, sollte man des Öfteren das Fenster für frische Luft öffnen und sich in der Wohnung oder auf dem eigenen Grundstück bewegen. Deis: „Das macht den Kopf frei von der Arbeit und man kann seinen inneren Akku wieder aufladen.“
pm/AOK Ostwürttemberg


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