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Einstige Aufstiegshelden machen dem FCH Mut

Erfahrung mit Aufstiegen haben die Ex-Spieler Marc Schnatterer, Erol Sabanov und Tim Göhlert. Wie sehen sie die Chancen und worauf kommt es ihrer Meinung an?
Tim Göhlert bejubelte in elf Jahren drei Aufstiege mit dem 1. FC Heidenheim.

Tim Göhlert bejubelte in elf Jahren drei Aufstiege mit dem 1. FC Heidenheim.

Bild: Buthmann/Eibner-Pressefoto

Am Samstag um 13 Uhr trifft der 1. FC Heidenheim in der heimischen Voith-Arena auf den SV Sandhausen, nächste Woche Sonntag geht’s nach Regensburg – zwei Siege und der Aufstieg in die Bundesliga wäre perfekt. Natürlich spielen nun auch die Nerven eine Rolle, dass die FCHler in der „Moneytime“ entschlossen und erfolgreich sind, haben sie fast immer gezeigt.

Drei langjährige Spieler erinnern sich und machen Mut

„Ich bin absolut davon überzeugt, dass sie es packen – einfach weil sie es verdient haben“, sagt Vereinslegende Marc Schnatterer, der selbst mit dem 1. FC Heidenheim zwei Aufstiege erlebte. Als er 2008 vom Karlsruher SC II kam, spielte der FCH in der viertklassigen Regionalliga und schaffte ziemlich sensationell den Durchmarsch in der 3. Liga. „Nachdem es im Winter so viel geschneit hat, hatten wir gefühlt nur noch englische Wochen, sind von Sieg zu Sieg geeilt und standen plötzlich vor dem Aufstieg“, erinnert sich der Offensivspieler, der selbst sieben Treffer zur Meisterschaft beitrug.

Marc Schnatterer: Plötzlich standen wir vor dem Aufstieg

So blieb nicht viel Zeit zum nervös werden. „Das Interesse war damals auch nicht so groß. Allerdings hatten wir mit Hessen Kassel einen harten Konkurrenten und eine gewisse Euphorie hat der Aufstieg dann schon ausgelöst“, berichtet Schnatterer. Deutlich mehr im Rampenlicht stand der FCH im Frühsommer 2014, als es um den Sprung in die 2. Liga ging. „Aber auch das ist noch kein Vergleich, da gab es auch noch nicht so die Fernsehübertragungen aus der 3. Liga“, sagt Schnatterer.

Schnatterers Devise: Einfach so weitermachen

Zudem gestaltete sich das Saisonfinale etwas entspannter. Schon drei Spieltage vor Schluss hatte der FCH die Gelegenheit, in Elversberg alles klar zu machen, was letztlich mit einem dramatischen 1:1 in Unterzahl auch gelang. Vor diesem Spiel war die Mannschaft trotz der guten Ausgangsposition durchaus aufgeregt. „Man ist immer angespannt, aber auf dem Platz gibt es dann keine Gedanken mehr daran“, sagt Schnatterer, der darin auch die Devise für die letzten beiden Partien in dieser Saison sieht: Einfach weitermachen, so spielen wie in der ganzen Saison. Die Mannschaft habe sich das Selbstvertrauen erarbeitet und eine super Ausgangsposition.

„Ich bin überzeugt, dass sie die sechs Punkte holen, dann können die anderen machen was sie wollen“, sagt der 37-Jährige, der selbst noch zwei Spiele beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim bestreiten wird, ehe er seine Laufbahn als aktiver Spieler beendet und als Jugendtrainer und Repräsentant zum 1. FC Heidenheim zurückkehren wird. „So lange ich hier gespielt habe, hat’s leider nicht mit dem Bundesligaaufstieg geklappt, deshalb würde ich mich doppelt freuen, wenn der FCH nun den Sprung schafft und ich im Juli zurück komme.“

„Wir waren gierig“, sagt Erol Sabanov

Sogar dreimal stieg Torwart Erol Sabanov mit den Heidenheimern auf. „Von der Ober- in die Regionalliga war quasi Pflicht, der Durchmarsch in die 3. Liga dann überragend, der Aufstieg in die 2. Liga absehbar, weil wir uns über viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt haben“, so Sabanovs Einschätzung. Nervös im eigentlichen Sinne sei die Mannschaft dabei nie gewesen. „Wir waren einfach gierig, das Ding jetzt über die Ziellinie zu drücken“, berichtet der Torhüter, der von 2007 bis 2014 großartige 173 Pflichtspiele für Heidenheim absolvierte, direkt nach dem Sprung in die 2. Liga dann seine Karriere beendete. Seither arbeitete er als Scout und Torwarttrainer, aktuell betreibt Sabanov eine Torwartschule, ist zudem sportlicher Leiter des SSV Aalen.

Die Saison des FCH hat er natürlich genau verfolgt, war auch ab und zu im Stadion. „Am Samstag drücke ich aus der Ferne die Daumen, gerne schaue ich mir dann auch mal ein Erstligaspiel in Heidenheim an“, sagt der 49-Jährige, der sich sicher ist, dass dies auch der Fall sein wird.

Wenn‘s drauf ankommt, war der FCH immer da

„Wenn es darauf ankommt, war der FCH immer da, nur 2013 nicht, aber da haben wir es im Jahr danach gerichtet“, sagt Sabanov und hat noch einen Ratschlag: „Ich glaube nicht, dass Frank Schmidt oder die Jungs nervös sind. Die sind alle fokussiert, sie dürfen jetzt nur nicht überdrehen.“

Tim Göhlert fiebert vor Ort mit

Im Gegensatz zu den anderen beiden Es-Kollegen wird Tim Göhlert heute im Stadion sein, die von ihm trainierte Jugend der TSG Söflingen, in der auch ein Sohn von ihm spielt, stellt bei der Partie gegen Sandhausen die sogenannten Einlaufkinder. Der gebürtige Karl-Marx-Städter kam schon 2005 nach Heidenheim, in 265 Pflichtspielen erzielte der Verteidiger 31 Tore, darunter den ersten FCH-Treffer in der 3. Liga, und machte ebenfalls drei Aufstiege mit. „Das schönste waren die Feiern und die Heimfahrt“, sagt der 38-Jährige und erinnert daran, dass die Heidenheimer Fußballer (bis auf den Sprung von der Ober- in die Regionalliga) jedes Mal auswärts den Sack zumachten.

Wenn’s klappt, dann wird das in dieser Saison höchstwahrscheinlich wieder so sein – dann am 28. Mai in Regensburg.

Göhlert glaubt schon seit drei Montaten an die Aufstieg

Und Göhlert hat da keine Zweifel: „Ich bin total überzeugt, ehrlich gesagt, bin ich das schon seit fast drei Monaten“, sagt der in Heidenheim praktizierende Facharzt für Arbeitsmedizin. Und warum? „Ich habe viele Spiele gesehen, sie spielen offensiv, spielen gut zusammen, das macht einfach Bock“, so Göhlert, der sich bei seinen Aufstiegen mit dem FCH immer auf die entscheidenden Partien gefreut hat. „Jetzt musst du gewinnen, egal wie. Es ist Druck, aber es ist ja positiver Druck.“

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