30. Eugen-Roller-Gedächtnisturnier um den Sparkassen-Cup am 10. April
Demnächst soll die 30. Auflage unseres Eugen-Roller-Jugendturnieres ausgetragen werden. Vergangenes Jahr konnten wir auf 60 Jahre Ringen bei der TSV Herbrechtingen zurück blicken…
Es ist nun sicherlich angebracht, auf das Lebenswerk des Turnier-Namensgebers zurückzublicken…
Ohne seine unermüdliche Schaffenskraft für den Verein würde es mutmaßlich den Ringkampfsport unter dem Buigen heute nicht geben.
Für viele erhebt sich unbekannterweise die Frage: Wer war eigentlich Eugen Roller? Der Herbrechtinger Ringkampf-Pionier, langjährige Abteilungsleiter RINGEN und Jugendförderer hat seinerzeit inmitten der 1960er Jahre in einem überlieferten Schriftstück „50 Jahre Schwerathletik“ seinen Herzenswunsch ausgedrückt, dass sich die kommenden Generationen an den Leistungen der Älteren messen mögen, und dass diese alles daran zu setzen bereit sind, den guten Namen, welchen sich Herbrechtinger Kraftsportler erkämpft haben, weiterhin auszubauen.
Erfolge haben bekanntlich stets viele ehrenamtliche Väter, jedoch war zu jener Zeit Eugen Roller der Macher, Denker und Lenker im Herbrechtinger Ringerlager.
Als Schriftführer der damaligen Abteilung Schwerathletik innerhalb der TSV Herbrechtingen, fungierte er nach Gründung der Sparte Ringen anno 1961 als Fachschaftsleiter dieser damals jungen Sportart und wurde dadurch gewissermaßen „zum Allrounder“. Übungsleiter, Kampfrichter, Berichterstatter und Mannschaftsführer, diese Jobs waren zusätzlich in Personalunion zu bewältigen.
Eugen Roller stand auch im allerersten Mannschaftskampf am 11.März 1961 mit auf der Matte, ein markantes Datum, denn dieser Tag gilt als (Wieder-) Geburtsstunde des Herbrechtinger Ringkampfsports nach dem 2. Weltkrieg.
Als sich Mitte der 60er Jahre aus der Abteilung Schweratletik bei der TSV Herbrechtingen die Abteilung Ringen rekrutierte, ging Eugen Roller als erster Mann auf die Brücke und übernahm das Schiff als Abteilungsleiter. In dieser Ära führte er die TSV-Ringerstaffel bis in die damals zweithöchste Liga, die Regionalliga, dem Vorläufer der heutigen 2. Bundesliga, empor. Nach einer langen Amtsperiode übergab Roller die Führung in jüngere Hände, sprang jedoch mit Rat und Tat immer noch in die Bresche, fungierte in der damals vakanten Position des Mannschaftsführers „der Zweiten“.
1986, zum 25-jährigen, wurde Roller ob seiner großen Verdienste um den Ringkampfsport mit der Verdienstmedaille des Württembergischen Ringerverbandes ausgezeichnet.
Ihm zu Ehren wurde 1991 erstmalig zum Eugen-Roller-Turnier eingeladen.
Im Herbst 1997 verstarb Eugen Roller im Alter von nur 64 Jahren und fortan wird dieses Nachwuchs-Event als Gedächtnisturnier ausgerichtet.
Das Eugen-Roller-Gedächtnisturnier ist ein beliebtes Nachwuchsmeeting in der griechisch-römischen Stilart für die C, D und E-Jugend, und seit der Altersumstrukturierung auch für die B-Jugend-Ringer ab 6 bis hin zu 15-jährigen Jungathleten.
Das Turnier erweiterte sich nach und nach mit teilnehmenden Vereinen aus der gesamten württembergischen Region, teils auch aus den badischen und gesamtbayerischen Landesverbänden, sowie inzwischen auch aus Thüringen und Sachsen und zuletzt aus dem österreichischen Wolfurt.